60 Prozent der Schweizer KMU rechnen wegen der geopolitischen Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten mit negativen Auswirkungen auf ihr Geschäft. Dagegen erwarten weniger als ein Drittel noch Nachteile aufgrund der Pandemie. Das zeigt das siebte Coronavirus-KMU-Panel der ZHAW.
Für die Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz hat die Pandemie ihren Schrecken verloren: 66 Prozent erwarten entweder keinen Einfluss auf ihre Geschäftstätigkeit in den nächsten zwölf Monaten oder rechnen sogar mit positiven Folgen. Von negativen Auswirkungen gehen noch 31 Prozent aus. Das sind acht Prozentpunkte weniger als vor einem halben Jahr. Allerdings rechnen drei Fünftel der KMU stattdessen damit, dass sich die aktuelle geopolitische Lage negativ oder sehr negativ auf ihr Unternehmen auswirkt. Dies zeigt das siebte Coronavirus-KMU-Panel der ZHAW School of Management and Law, welches auf einer aktuellen Befragung von rund 200 KMU basiert.
20 Prozent der KMU mussten während den letzten sechs Monaten Mitarbeitende entlassen. Rund die Hälfte davon (11 Prozent) gibt als Grund die Pandemie an. Im Vergleich dazu sprach in der Zeit von März bis September 2021 über ein Viertel der befragten Firmen Entlassungen aus, und dies mehrheitlich aufgrund der Pandemiefolgen. «Die Auswirkungen der Coronakrise sind somit inzwischen nicht mehr der klar dominierende Faktor für Entlassungen in kleineren und mittleren Firmen», sagt Andreas Schweizer.
Die jüngste Ausgabe des «ZHAW Coronavirus-KMU-Panels» schliesst an sechs vorhergehende Befragungen in der Zeit seit März 2020 an. Für die aktuelle Erhebung führten die ZHAW-Forschenden vom 16. bis 27. März 2022 eine Online-Umfrage unter 197 kleinen und mittleren Unternehmen aus der deutschsprachigen Schweiz durch. Da die befragten Firmen bereits an den früheren Umfragen teilnahmen, vermittelt die Untersuchung ein Bild davon, wie sich die wirtschaftliche Lage der KMU während der Pandemie entwickelte. Im Interesse einer möglichst hohen Aktualität wurde auf eine komplett repräsentativ gewichtete Abdeckung sämtlicher Branchen und Unternehmensgrössen verzichtet.
Andreas Schweizer, Institut für Financial Management, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 78 94, E-Mail andreas.schweizer@zhaw.ch
Frederic Härvelid, Kommunikation, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 51 21, E-Mail frederic.haervelid@zhaw.ch
Medienmitteilung ZHAW School of Management and Law vom 6. April 2022