Bild: KI generiert
Peter Anderegg hat einmal mehr ein spannendes Programm zusammengestellt und brachte führende ExpertInnen aus Industrie und Forschung zusammen, die Einblicke in ihre aktuellen Projekte und Innovationen gaben.
Die Elektrifizierung des Schwerverkehrs galt lange als physikalische und wirtschaftliche Unmöglichkeit: zu schwer, zu teuer, zu ineffizient. Doch wo andere Grenzen sahen, hat die Winterthurer Designwerk Technologies sie mit der Vision Fahren, Laden, Speichern systematisch verschoben – mit konsequenter Eigenentwicklung, vertikaler Integration und einer kompromisslosen Ingenieurskultur. Der Vortrag von Markus Erdmann fokussierte, wie elektrische Nutzfahrzeuge Realität wurden, wo heute noch physikalische und infrastrukturelle Barrieren liegen – und was es braucht, um sie zu überwinden. Anhand realer Projekte zeigte er, wie Technologie, Systemverständnis und Ausdauer zu disruptiven Ergebnissen führen. Bis anhin hat die von Designwerk ausgerüstete Flotte 29 Mio. Kilometer zurückgelegt! Schliesslich blickte Erdmann nach vorn: Battery-buffered Megawatt-Charging, intelligente Energiesysteme und die nächste Generation modularer Hochvolt-Batterien werden den elektrischen Schwerverkehr endgültig in die Breite bringen – und damit auch unser Verständnis von Energie, Mobilität und Systemarchitektur neu definieren. Die mittlerweile 170 köpfige Winterthurer Designwerk-Crew will die Lücke zwischen Verkehr und Energiewende schliessen.
Seit 30 Jahren bietet SWD AG Prozess Know How und Produktionstechnologie für Elektroblechpakete in e-Motoren an und ist weltweiter Pionier von der Idee bis zur Industrialisierung. Thomas Stäuble, CEO SWD AG führt in die Geheimnisse des Axialflussmotors ein und erläuterte die Leistungsfähigkeit von SWD’s Konzepten. Das Unternehmen ist u.a. Industrialisierungspartner für vollautomatisierte Fertigungslinien. Die Bauteile für Axialflussmotoren werden bald in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen. Stanz- und Backprozess sind aufeinander abgestimmt. Dadurch ist die grösstmögliche Ausbringungsmenge möglich. Dank der Integration von Prüfsystemen und der Erzeugung von digitalen Zwillingen entsteht eine einmalige Fertigungslösung. Der Axialflussmotor zeichnet sich mit einer hohen Leistungsdichte, hohem Drehmoment bei geringem Gewicht aus. Kein Wunder wurden damit bereits mehrere Weltrekorde im Fahrzeugbereich gebrochen. Je kleiner und effizienter der Motor, desto mehr Platz bleibt für z.B. Aerodynamik und Gewichteinsparung. SWD liefert mit 50 Mitarbeitenden neueste Fertigungsverfahren und eine unübertroffene Qualität und Leistung bei Elektroblechpaketen.
Abschliessend gab Dr. Meike Heinz, Forscherin bei der EMPA einen Überblick über aktuelle Trends und die Schweizer Forschungslandschaft und zeigte, welche Technologien das Potenzial haben, die Energiespeicherung der Zukunft zu prägen. All-Solid-State-Batterien, bei denen der brennbare flüssige Elektrolyt durch einen nicht brennbaren festen Elektrolyten ersetzt wird, versprechen eine deutlich verbesserte Energiedichte, schnelle Ladefähigkeiten und eine verbesserte Betriebssicherheit. Derzeit gibt es jedoch keine All-Solid-State-Batterietechnologie, die in Bezug auf die Leistung mit den heutigen Lithium-Ionen-Batterien konkurrieren kann.
Innovationen in der Batterietechnologie stehen im Zentrum zahlreicher Projekte, um den steigenden Anforderungen an mobile und stationäre Energiespeicherung und Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Neben der Weiterentwicklung etablierter Lithium-Ionen-Batterien rücken Festkörper-, Natrium-Ionen- und Salzbatterien zunehmend in den Fokus, da sie neue Chancen bieten.
Moderiert von Peter Anderegg folgte eine Diskussion der ReferentInnen und Experten im Publikum. Der Dialog ging an der Bar in der grossen Halle weiter. Danach mischten sich die Smart Machines-Teilnehmer unter die vielen Besucher Startup Nights.