Künstliche Intelligenz kann mittlerweile in allen möglichen Bereichen eingesetzt werden und nützlich sein. Auch in der Wirtschaft kann der Einsatz von generativer KI eine neue Ära einläuten. Eine neue Studie der Implement Consulting Group belegt das grosse Potential von generativer KI für den ganzen Standort Schweiz. Allerdings muss die Politik einige Massnahmen ergreifen, um dieses Potenzial voll ausschöpfen zu können.
Bildquelle: KI-generiert mit HubSpot
Generative KI kann das jährliche BIP der Schweiz um 80-85 Milliarden CHF steigern, was im Spitzenjahr einer Steigerung des BIP um +11 % entspricht. Vorausgesetzt, eine weit verbreitete KI-Einführung wird erreicht. Die KI-Technologie entwickelt sich rasant, und entsprechend könnte der maximale wirtschaftliche Nutzen früher wirksam werden als erwartet (möglicherweise bereits in etwa 10 Jahren). Die prognostizierten Erträge stammen aus drei Quellen: Produktivitätssteigerungen durch die Zusammenarbeit von Menschen mit generativer KI, gewonnener Zeit durch das Automatisierungspotenzial der generativen KI und der Nutzung dieser Zeit für andere wertschöpfende Tätigkeiten. Etwa 80% des wirtschaftlichen Potenzials der generativen KI liegen im Dienstleistungssektor, aber auch das verarbeitende Gewerbe und andere Sektoren in der gesamten Breite der Schweizer Wirtschaft werden von KI profitieren. Die Schweiz hat eines der grössten Potentiale zur Nutzung generativer KI in Europa.
Die Bereitschaft in der Schweiz
Die Schweiz schneidet relativ gut ab in den Bereichen Operatives Umfeld und Infrastruktur, die als grundlegende Treiber der KI- Entwicklung gelten. Durch eine KI-freundliche Regulierungsstrategie könnte die Schweiz ihr Potential sogar weiter erhöhen. Als Innovationstreiber schneidet die Schweiz sogar noch deutlich besser ab. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass viele Unternehmen KI bereits in Prozesse integriert haben. Unter anderem profitiert die Schweiz auch von einem innovationsfreundlichen regulatorischen Umfeld und belegt bereits 13 Jahre in Folge den ersten Platz im Global Innovation Index. Darüber hinaus ist die Schweiz in Europa führend in der KI-Forschung und -Entwicklung und hat die höchste Anzahl an KI-Unternehmen pro Kopf. "Ausserdem beherberge sie zwei der weltweit führenden Supercomputer im Schweizerischen Nationalen Hochleistungsrechenzentrum (CSCS). "Für die global bedeutenden Finanz- und Pharmasektoren ist das KI-Potential besonders gross, was der Schweiz im europäischen Vergleich einen zusätzlichen Vorteil verschafft.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Natürlich muss man den Einsatz von generativer KI mit gesunder Skepsis betrachten. Die grösste Befürchtung ist dabei, dass der Einsatz von generativer KI viele Arbeitsplätze gefährdet. Die Studie erwartet im Fall der Schweiz, dass 66% der Arbeitsplätze generative KI nutzen werden, 26% der Arbeitsplätze werden voraussichtlich von der generativen KI unberührt bleiben und nur 8% der Arbeitsplätze werden von generativer KI potentiell gefährdet. Gleichzeitig wird aber erwartet, dass neue Arbeitsplätze in der KI-gesteuerten Wirtschaft entstehen werden, die den Verlust durch Automatisierung ausgleichen. Die Gesamtbeschäftigung wird demnach stabil bleiben auch wenn generative KI den Arbeitsmarkt definitiv stark verändern wird.
Fazit
Generative KI wird das globale Wirtschaftswachstum im kommenden Jahrzehnt beschleunigen. In der Schweiz gibt es dazu besonders viel Potential. KI führt zur Steigerung der Produktivität und kann die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erhöhen. Allerdings sind weitere Innovationen, Investitionen und KI-bezogene Fähigkeiten erforderlich um das volle wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial auszuschöpfen. Nur so könne die Schweiz ihre führende Position im Bereich der KI weiter ausbauen und langfristig sichern.
Link zu Studie:
Von Google in Auftrag gegebene Studie der Implement Consulting Group
Andrin Gross, Bachelor of Arts in Politikwissenschaften, Werkstudent HAW