Vor fünf Jahren hat sich die Schweizer Wirtschaft zum Netto-Null-Ziel bis 2050 bekannt und mit ihrem Klimaprogramm einen Wegweiser für eine wirkungsvolle, praktikable und wirtschaftsverträgliche Klimapolitik geschaffen. Seither haben sich die politischen, technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch grundlegend verändert.
Mit dem ab 2030 vorgesehenen CO2-Gesetz beginnt eine neue Etappe der Schweizer Klimapolitik. Deren Ausgestaltung wird entscheidend sein für die künftigen Transformationspfade der Unternehmen und damit für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz. Vor diesem Hintergrund legt die Wirtschaft ein aktualisiertes Grundlagenpapier vor.
Herausforderungen: Geo- und Handelspolitik, Energie, Wettbewerbsdruck
Geopolitische Spannungen und wachsende Unsicherheit auf den Weltmärkten stellen gerade die exportorientierte Schweizer Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Die schwache Weltkonjunktur dämpft wichtige Investitionen und trifft damit zentrale Industriezweige. Parallel dazu verschärfen hohe Energiepreise die Lage. Ohne eine sichere, saubere und bezahlbare Energieversorgung droht die Klimatransformation an der Realität der fehlenden Versorgungssicherheit zu scheitern.
Zudem nehmen bürokratische Belastungen spürbar zu. Neue Berichtspflichten binden erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen, insbesondere bei KMU. Es wird zunehmend anspruchsvoll, gesellschaftlich und politisch tragfähige Kompromisse zu finden, da die Akzeptanz für konkrete Massnahmen sinkt. Eine Klimapolitik «um jeden Preis» findet immer weniger Rückhalt.
Fünf zentrale Leitplanken für eine erfolgreiche Klimapolitik
Der Klimawandel bleibt eine globale Herausforderung, die globale Lösungen und wirtschaftliche Stärke zugleich erfordert. Die Schweiz kann nur dann Vorbild sein, wenn sie Klimaschutz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit erfolgreich verbindet. Hierfür sind folgende Rahmenbedingungen entscheidend:
Alexander Keberle
Leiter Standortpolitik, Mitglied der Geschäftsleitung
Bereichsleiter Energie, Umwelt, Infrastruktur & Digitales, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung
Projektmitarbeiterin Umweltpolitik