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Steuervorlage: Wichtiger Schritt aber sachfremde Verknüpfung

Geschrieben von HAW Redaktion | 18.05.18 12:06

Was die steu­er­li­chen As­pek­te an­be­langt, hat sich die Kom­mis­si­on gross­mehr­heit­lich den Vor­ga­ben des Bun­des­rats an­ge­schlos­sen. Wich­tig ist die Er­gän­zung, dass die Kan­to­ne unter ge­wis­sen Be­din­gun­gen einen Abzug für si­che­re Fi­nan­zie­rung ein­füh­ren kön­nen. Diese Mög­lich­keit si­chert sub­stan­zi­el­les Steu­er­sub­strat für die Schweiz. Die vor­ge­se­he­ne An­pas­sung des Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zips be­trach­tet eco­no­mie­su­is­se kri­tisch. Das Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zip ist sach­lich rich­tig und hat po­si­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Stand­ort­at­trak­ti­vi­tät der Schweiz. Diese darf nicht ge­fähr­det wer­den. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass die Mehr­heit der Kom­mis­si­on den Kan­to­nen bei der Di­vi­den­den­be­steue­rung mehr Frei­hei­ten ein­räumt. Jede Min­dest­be­steue­rung schränkt die Steu­er­au­to­no­mie der Kan­to­ne je­doch ein und wird von eco­no­mie­su­is­se als falsch be­ur­teilt. Nach­dem für den Bund im Rah­men der SV17 keine Steu­er­sen­kun­gen ge­plant sind, be­steht kein Grund, die Di­vi­den­den­be­steue­rung auf Stufe Bund an­zu­he­ben.

eco­no­mie­su­is­se hat stets den Stand­punkt ver­tre­ten, dass die Steu­er­vor­la­ge 17 nicht mit sach­frem­den Ele­men­ten an­ge­rei­chert wird. Die Vor­la­ge muss in ihrem steu­er­li­chen Kernas­pekt die Wett­be­werbs­fä­hig­keit, die in­ter­na­tio­na­le Ak­zep­tanz und die Er­gie­big­keit der Schwei­zer Fir­men­be­steue­rung ga­ran­tie­ren. Die vom Bun­des­rat vor­ge­leg­ten steu­er­li­chen Mass­nah­men er­fül­len diese Vor­ga­ben. Eine wirk­sa­me und po­li­tisch aus­ta­rier­te Lö­sung ist mit die­sen Ele­men­ten mög­lich. Der nun vor­ge­schla­ge­ne Ein­be­zug der AHV trägt nichts zur Wirk­sam­keit der Steu­er­lö­sung bei.

Die be­schlos­se­ne Ver­knüp­fung ist im Sinne der ma­te­ri­el­len Ein­heit frag­wür­dig. Die Wirt­schaft wird die Lö­sung sach­lich und unter Ein­be­zug po­li­ti­scher Über­le­gun­gen prü­fen. Weder darf durch die Lö­sung die po­li­ti­sche Ak­zep­tanz der SV17 ge­fähr­det wer­den, noch darf es zu Ver­zö­ge­run­gen bei den Re­for­men von AHV und be­ruf­li­cher Vor­sor­ge kom­men. Na­ment­lich struk­tu­rel­le Mass­nah­men bei der AHV sind wei­ter­hin un­ab­ding­bar.

Autor: Dr. Frank Marty, Economiesuisse

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