Schiffsmotoren: Effizienz im kleinsten Detail

17.05.21 16:47

Für den internationalen Warenumschlag sind sie unverzichtbar: Containerschiffe, Tanker und Frachter. Dabei verursachen sie rund drei Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses. Sensoren des Unternehmens Kistler in den Schiffsmotoren können dies jedoch verringern: Durch Überwachung der Motoren sparen sie signifikante Mengen an Kraftstoff und CO2 ein und reduzieren somit die ökologischen Auswirkungen auf das Klima und finanzielle Belastung für Reedereien.

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Große Containerschiffe verbrauchen bis zu 300'000 Liter Schweröl pro Tag. Spezielle Sensoren zur Überwachung der Motoren helfen, den Kraftstoffverbrauch zu senken und damit bis zu 20 Tonnen CO2 pro Motor pro Tag einzusparen.

Wie Sensoren den Kraftstoffverbrauch grosser Schiffe reduzieren und tonnenweise klimaschädliches CO2 einsparen

90 Prozent aller Güter werden täglich über die Weltmeere transportiert. Dabei sorgen grosse Schiffsmotoren für den Antrieb und den notwendigen Strom an Bord. Je nach Grösse des Schiffes sind die Grossmotoren bis zu sechzehn Meter hoch und verbrauchen pro Tag und Containerschiff bis zu 300'000 Liter Schweröl, wenn sie rund um die Uhr unter Volllast fahren. Aber wo der Verbrauch hoch ist, besteht auch Einsparpotenzial. Tatsächlich lassen sich rund zwei Prozent des gesamten Kraftstoffverbrauches jährlich allein dadurch einsparen, dass man die Grossmotoren der Schiffe mit speziellen Zylinderdrucksensoren überwacht. In den grössten Schiffsmotoren reduzieren sich die Emissionen an klimaschädlichem CO2 damit um bis zu 20 Tonnen pro Motor pro Tag – das entspricht dem CO2-Ausstoss, den 2,5 Einwohner Deutschlands pro Jahr verursachen.

Regulierung von innen und aussen

Die Sensoren sind im Zylinder verbaut – darin sitzt der Kolben, der mit der Kurbelwelle verbunden ist und durch seine Auf- und Abwärtsbewegung den Motor antreibt. Befeuert werden die Auf- und Abwärtsbewegungen durch die explosionsartige Verbrennung des Kraftstoffgemischs, die im Zylinder Druck verursacht. Aufgabe der Sensoren ist es, bei diesem Prozess den Druck in Echtzeit zu überwachen, sodass das Motorsteuerungssystem den Druck zwischen den Zylindern ausgleichen kann. Denn je gleichmässiger dieser Druck ist, desto weniger Kraftstoff ist notwendig, um den Motor anzutreiben – damit reduziert sich auch die Menge des ausgestossenen CO2.

Während die Schiffsmotoren klassischerweise mit Schweröl (HFO) oder Marinedieselöl (MDO) betrieben werden, nimmt die Bedeutung von Flüssigerdgas (LNG) aufgrund steigender Umweltauflagen stetig zu. Das ist derzeit bei sogenannten Dual-Fuel-Motoren zu beobachten. Dual-Fuel-Motoren können bei Bedarf von den gängigen flüssigen Kraftstoffen auf Flüssigerdgas (LNG) umgestellt werden und helfen damit, Emissionen zu reduzieren. Damit Dual-Fuel-Motoren maximale Effizienz und optimale Leistung erbringen können, müssen die Verbrennungsprozesse in ihrem Inneren kontinuierlich überwacht und reguliert werden. Auch dabei kommen die sehr robusten Zylinderdrucksensoren von Kistler aus Winterthur zum Einsatz.

Welche umweltfreundlichen Alternativen in zehn Jahren die Schiffsmotoren auf unseren Gewässern antreiben werden, ist selbst unter Experten noch umstritten. Dass kleinste Teile grösste Wirkung entfalten können, steht jedoch fest. Die Sensoren von Kistler werden essenzieller Bestandteil von Schiffsmotoren der Zukunft bleiben, ganz gleich, ob diese durch Methanol, Ammoniak oder Biodiesel angetrieben werden.

Medienkontakt
Cara-Isabell Märcklin
Externe Kommunikation
Telefon +41 52 224 12 92
cara-isabell.maercklin@kistler.com

Über die Kistler Gruppe
Kistler ist Weltmarktführer für dynamische Messtechnik zur Erfassung von Druck, Kraft, Drehmoment und Beschleunigung. Spitzentechnologien bilden die Basis der modularen Lösungen von Kistler. Als erfahrener Entwicklungspartner ermöglicht Kistler seinen Kunden in Industrie und Wissenschaft, Produkte und Prozesse zu optimieren und nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Das inhabergeführte Schweizer Unternehmen prägt durch seine einzigartige Sensortechnologie zukünftige Innovationen in der Automobilentwicklung und Industrieautomation sowie zahlreichen aufstrebenden Branchen. Mit einem breiten Anwendungswissen und der absoluten Verpflichtung zu Qualität leistet Kistler einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung aktueller Megatrends. Dazu gehören Themen wie elektrifizierte Antriebstechnologie, autonomes Fahren, Emissionsreduktion und Industrie 4.0. Rund 2.050 Mitarbeitende an über 60 Standorten weltweit widmen sich der Entwicklung neuer Lösungen und bieten anwendungsspezifische Services vor Ort. Seit der Gründung 1959 wächst die Kistler Gruppe gemeinsam mit ihren Kunden und erzielte 2020 einen Umsatz von CHF 361 Millionen. Rund 9 % davon fließen zurück in Forschung und Technologie – und damit in bessere Ergebnisse für alle Kunden.

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