Die Rieter AG ist Mitglied des Monats SGE

02.04.25 14:56

Rieter ist der weltweit führende Anbieter von Systemen für die Herstellung von Garnen aus Stapelfasern in Spinnereien. Das Unternehmen mit Sitz in Winterthur (Schweiz) entwickelt und produziert Maschinen, Systeme und Komponenten, mit denen Natur- und Chemiefasern sowie deren Mischungen möglichst kosteneffizient zu Garnen verarbeitet werden. Deshalb wurde die die Rieter AG im Februar von SGE zum Mitglied des Monats ernannt.

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Bildquelle Rieter - Symbolbild

Rieter bietet führende Technologie für die Faserverarbeitung. Wegweisend, innovativ und nachhaltig, verschiebt Rieter kontinuierlich Grenzen und setzt neue Standards. Die Textiltechnologen des Unternehmens sind die besten und kügsten der Branche. Aufbauend auf 230 Jahren Erfahrung setzt Rieter mit seinem unübertroffenen Know-how in der Verarbeitung von Fasern zu Garn den Standard für die nächste Generation intelligenter, effizienter und nachhaltiger Spinntechnologie. 

Kürzlich wurde die Rieter AG von SGE zum Mitarbeiter des Monats ernannt. Anlässlich dazu stellte SGE einige Fragen an Thomas Oetterli, dem CEO der Rieter Group:

 

Wie positioniert sich Rieter als führendes Unternehmen in der hart umkämpften Textilmaschinenindustrie?

Wir sind technologisch führend und geben den Takt für Innovationen im Spinnereisektor vor. Als einziger Systemanbieter, der alle Prozessschritte abdeckt, stehen wir mit unserem Know-how bei der Umwandlung von Fasern in Garn an der Spitze der Branche. Mit unserer Technologie sind Spinnereien in der Lage, die Ressourceneffizienz zu maximieren, die Umwandlungskosten zu minimieren und gleichzeitig eine höhere Garnqualität zu erzielen. Wir verwalten unser Technologieportfolio aktiv über strategische Produkt-Power-Hubs und entwickeln erstklassige Technik für die realen Anforderungen unserer Kunden vor Ort.

 

Welches sind die wichtigsten Wachstumsmärkte für Rieter, und wie gehen Sie die Herausforderungen in diesen Regionen an?

Der grösste Teil des globalen Spinnereimarktes liegt in Asien, wobei China mehr als ein Drittel ausmacht. Indien ist der zweitgrösste Markt und geniesst einen Wettbewerbsvorteil, weil es seine eigene Baumwolle kostengünstig anbauen kann. In beiden Märkten betreiben wir unsere eigenen Produktionsstätten mit Produkt-Power-Hubs, die durch eine starke Vertriebs- und Serviceorganisation unterstützt werden. Vielversprechendes Wachstumspotenzial sehen wir auch in Ägypten, wo wir zur Stärkung unserer lokalen Präsenz Reparaturservicezentren eröffnet haben. Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit unseren Partnern Arise und Afreximbank den Africa Textile Rennaissance Plan unterzeichnet, um die Spinnereiindustrie in Afrika zu entwickeln.

 

Welche Massnahmen ergreift das Unternehmen, um seine Produkte zukunftssicher für die sich schnell entwickelnden Anforderungen der Branche zu machen?

Die Zukunft der Spinnereiindustrie ist automatisiert, digital und intelligent. Da die Spinnereien Schwierigkeiten haben, Arbeitskräfte einzustellen und zu halten, sind Automatisierungstechnologien unerlässlich, um konsistente und effiziente Abläufe zu gewährleisten. Wir haben unsere F&E-Aktivitäten intensiviert, um den Wertstrom bis 2027 durch autonome Transportsysteme und kollaborative Robotik vollständig zu automatisieren. Unsere digitale Spinnerei-Suite ESSENTIAL wird die Befehls- und Steuerungszentrale für intelligente und leistungsstarke Spinnereien sein, die Kosten senken und Erträge maximieren. Die Kunden werden sich voll und ganz auf ihr Garngeschäft konzentrieren können, indem sie ihren Betrieb an die Technologie und das Know-how von Rieter auslagern.

 

Rieter ist in einer zyklischen Branche tätig. Wie meistert das Unternehmen Konjunkturabschwünge, ohne die Rentabilität zu gefährden?

Zur Stärkung der Vertriebsexzellenz, zur Schärfung der Kundenorientierung, zur Verbesserung der Kosteneffizienz in der Produktion und zur Optimierung der Fixkostenstrukturen haben wir unser Performance-Programm „Next Level“ gestartet. Mit diesen Massnahmen schaffen wir die Basis, um noch agiler auf das zyklische Maschinengeschäft reagieren zu können. Zudem sorgen wir für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschäftsbereichen Maschinen und Systeme sowie After Sales und Komponenten.

 

Welche Massnahmen ergreifen Sie, um Innovation und Zusammenarbeit innerhalb der Organisation zu fördern?

Letztes Jahr haben wir unseren neuen Hauptsitz in Winterthur (Schweiz) bezogen. Der Campus ist das Forschungs- und Innovationszentrum von Rieter und beherbergt das grösste Entwicklungs- und Technologiezentrum der Branche. Die attraktiven Räumlichkeiten des neuen Gebäudes bieten Innovationszellen und flexible Büroflächen, die den offenen Austausch zwischen den Abteilungen fördern und als Katalysator für Kreativität dienen. Unser neues Gebäude ist ein klares Bekenntnis zu unserer Heimat Winterthur, wo wir unsere erste Spinnmaschine entwickelt haben, und zum Standort Schweiz im Allgemeinen. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir 2025 unser 230-jähriges Bestehen feiern. Lassen Sie mich noch hinzufügen, dass für uns bei Rieter die Zusammenarbeit weit über die Unternehmensgrenzen hinausgeht. Wir arbeiten Schulter an Schulter mit renommierten Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrieexperten, um bahnbrechende Innovationen zu entwickeln.

 

Wie stellt sich Rieter auf die sich verändernden Anforderungen der globalen Textilindustrie ein, wie z.B. nachhaltige Fasern und Trends der Kreislaufwirtschaft?

Rieter nutzt sein Technologie-Know-how, um ein komplettes Recycling-Spinnsystem sowohl für Ring- als auch für Rotorspinnanlagen anzubieten. Damit können Kunden Fasern aus Altkleidern und Textilabfällen zu Garn verspinnen und so zur Schliessung des textilen Kreislaufs beitragen. Rieter hat ein Recycling-Klassifizierungssystem für die typischen, auf dem Markt erhältlichen Rohmaterialqualitäten erstellt. Die Rieter-Recyclingklassifizierung erleichtert den Spinnern die Einschätzung, welche Ziele je nach Material erreicht werden können. Rieter unterstützt seine Kunden auch bei der Entwicklung von Garnen, die nachhaltige chemische Herstellungsprozesse verwenden. Spinnova, ein Faserunternehmen, hat zum Beispiel eine F&E-Spinnanlage mit Rieter-Maschinen eingerichtet, um ein Garn ohne schädliche Chemikalien, Verschmutzung oder Abfall herzustellen. Darüber hinaus ermöglicht die Technologie von Rieter den Spinnereien, Garn mit minimalen Ressourcen zu produzieren. Wir bieten auch die branchenweit erste Technologie zur Rückverfolgbarkeit von der Faser bis zum Gewebe an.

 

Können Sie Einzelheiten über die Initiativen des Unternehmens zur Verringerung des CO2-Ausstosses und zur Unterstützung von Umweltzielen mitteilen?

Rieter ist bestrebt, die Auswirkungen auf die Umwelt im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu minimieren. Darüber hinaus soll die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens dazu beitragen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen. Im Jahr 2024 sind wir der Initiative Science Based Targets beigetreten und streben an, bis zum Jahr 2040 in unserem gesamten Unternehmen netto null Emissionen zu verursachen. Als Zwischenziel planen wir, bis 2030 100 Prozent erneuerbare Energien zu erreichen. Die Rieter-Ingenieure haben bei der Entwicklung neuer Maschinen schon immer grossen Wert auf Energieeffizienz gelegt, deshalb ist Energieeffizienz ein Markenzeichen unserer Spinnereianlagen. Die Energieeffizienz hilft den Spinnereien, die Umweltauswirkungen ihres Betriebs zu reduzieren, was wiederum zur Dekarbonisierung der gesamten textilen Wertschöpfungskette beiträgt.

 

Wie sehen Sie die Rolle von Rieter bei der Gestaltung der Zukunft der Textilindustrie?

Da ein Anstieg des Faserverbrauchs prognostiziert wird, wird der grösste Teil des Wachstums auf Chemiefasern entfallen. Fasern wie Viskose oder Polyester werden dazu beitragen, die steigende Nachfrage nach Bekleidung, technischen Textilien und Heimtextilien zu decken. Die Technologie und das Know-how von Rieter sind einzigartig positioniert, um Spinnereien dabei zu helfen, die Chancen zu nutzen, die sich aus dieser veränderten Nachfrage ergeben. Mit der neuesten Luftspinnmaschine J 70 hat Rieter seine Produktpalette zukunftsorientiert verbessert. Ausgestattet mit völlig unabhängigen Spinneinheiten, geringem Energieverbrauch und hoher Faserausbeute ist sie die perfekte Lösung für eine flexible und wirtschaftliche Garnproduktion, besonders geeignet für die Verarbeitung von Viskose.

 

Wie kann S-GE Sie auf Ihrem Weg am besten unterstützen, und was schätzen Sie an Ihrer Mitgliedschaft am meisten?

Gemeinsam sind wir stärker. Wir haben im November 2024 eine Kundenveranstaltung bei einem wichtigen Kunden in Indonesien organisiert, an der auch S-GE teilnahm und eine Rede der Botschaft organisierte. In anderen Märkten werden gemeinsame Roadshows mit Schweizer Unternehmen von S-GE organisiert. S-GE unterstützt uns auch bei Steuerfragen in bestimmten komplexen Marktkonstellationen.

 

Originalbeitrag von SGE vom 1. Februar 2025

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