Zölle sparen und Margen optimieren - optimale Nutzung von Freihandelsabkommen

16.10.18 10:31

Die Schweiz ist eines der Länder mit den meisten abgeschlossenen Freihandelsabkommen (FHA) weltweit. Die Vertragswerke sind jedoch in der Regel sehr komplex. Daher ist es insbesondere für KMU schwierig, den Nutzen zu beurteilen und die Möglichkeiten auszuschöpfen. Swissmem hat zusammen mit S-GE (Switzerland Global Enterprise) eine Grundlage erarbeitet, die es Entscheidungsträgern von Swissmem-Mitgliedfirmen ermöglicht, das Potenzial von FHA für den eigenen Betrieb einzuschätzen.

2018 Länder mit FHA

Zweck von Freihandelsabkommen
  • FHA sichern die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz.
  • FHA erleichtern den Zugang zu wichtigen und dynamischen Märkten.
  • FHA schaffen klare Regeln für faire Handelsbeziehungen zwischen den Ländern.
  • FHA sind ein wirkungsvolles Instrument gegen die Hochpreisinsel Schweiz und sichern eine breite Auswahl für die Konsumenten.
  • FHA ermöglichen das Setzen von Normen für Arbeits- und Umweltschutz.
  • FHA erleichtern den Austausch von Wissen und Technologien unter anderem dank Direkt- investitionen.

Vorteile bei der Anwendung

  • Keine oder reduzierte Zollgebühren für den Kunden im Ausland
  • Zölle werden eliminiert oder mindestens reduziert, dadurch können Margen optimiert werden.
  • Wettbewerbsvorteil (die EU hat z.B. noch kein Abkommen mit China)
  • Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens dank kompetitiver Angebote
  • Der zolltechnische CH-Ursprung kann ein Verkaufsargument hinsichtlich der Qualität eines Produktes sein, unabhängig von der Zolleinsparung.

Herausforderung bei der Anwendung

  • Administrativer Aufwand: aufwändige Beschaffung, Aktualisierung und Aufbewahrung von korrekten Ursprungsnachweisen
  • Prozessaufwand: Koordination von verschiedenen Abteilungen innerhalb des Unternehmens notwendig (z.B. Exportabteilung, Einkaufsabteilung usw.)

Empfehlung

Das Management des Unternehmens muss entscheiden, in welchen Geschäftsbeziehungen die Anwendung von Freihandelsabkommen grundsätzlich in Frage kommt und ob sich nach Abwägung der Vorteile und Herausforderungen eine Nutzung lohnt. Idealerweise sollte diese auf einer Kosten-/Nutzen-analyse basieren.

Fallbeispiel Südkorea: Durch Zollbefreiung 8% eingespart.
Burckhardt Compression AG konnte mit einem konsequenten Freihandelsmanagement den präferenziellen Ursprung der Ware sicherstellen.

  • Verkauf einer kompletten Kompressoranlage nach Südkorea im Wert von 12.5 Mio. CHF.

  • Der Einfuhrzoll auf Kompressoren beträgt für Südkorea 8%.

  • Mit der Nutzung des Freihandelsabkommens und unter Einhaltung der entsprechenden Ursprungsregeln sowie der Erbringung der formellen Nachweise wurde für den Kunden eine Einsparung von 1 Mio. CHF ermöglicht.

  • Die zollbefreite Einfuhr dank des FHA EFTA-Südkorea war ein wichtiges Verkaufsargument.

In der Richtlinie 30 (R-30) der Eidgenössischen Zollverwaltung finden Sie die laufend aktualisierten Vorschriften und Informationen zu den Freihandelsabkommen.

Möchten Sie Unterstützung bei der Abklärung, wo es Freihandelsabkommen gibt und ob Sie möglicherweise von Zolleinsparungen profitieren können?

Lassen Sie sich beraten!

Swissmem Mitglieder: Tel. 044 384 41 11, E-Mail: n.stephan@swissmem.ch
Switzerland Global Enterprise (S-GE): Tel. 044 365 51 51, E-Mail: exporthelp@s-ge.com oder klicken Sie auf den erscheinenden Button auf unserer Exportseite.

 Originalblog von Swissmem/S-GE vom 9.10.2018.

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