santé24 und Spitex Zürich verbinden Telemedizin und Pflege

11.04.22 13:44

Der Winterthurer Telemedizinanbieter santé24 testet eine neue Art der integrierten Versorgung – zusammen mit Spitex Zürich. Für das Pilotprojekt Home Tele Care arbeiten Ärztinnen und Ärzte von santé24 eng mit Pflegeexpertinnen APN von Spitex Zürich zusammen, die die Patientinnen und Patienten vor Ort betreuen. Durch die ärztlich angeleitete Untersuchung kann santé24 in noch mehr Fällen eine Diagnose stellen und Therapien einleiten. Damit wird eine Lücke im telemedizinischen Angebot geschlossen.

Home_Tele_Care_Pilot

Bildquelle: SWICA zVg vom Schweizerischen Verein für Pflegewissenschaft

Der Telemedizinanbieter santé24 von SWICA lanciert zusammen mit Spitex Zürich das Pilotprojekt Home Tele Care (HTC). Bei diesem werden die telemedizinisch tätigen Ärztinnen und Ärzte von santé24 von mobilen Spitex-Fachpersonen vor Ort unterstützt. Bei den Fachpersonen handelt es sich um Pflegeexpertinnen APN (Advanced Practice Nurse) mit Studienabschluss MSc (Master of Science) in Pflege, die Patientinnen und Patienten zu Hause besuchen und dort diagnostische, pflegerische und bei Bedarf therapeutische Leistungen im Auftrag von santé24 erbringen. Bei der Vorbereitung auf ihre medizinischen Aufgaben wurden die Pflegeexpertinnen APN zusätzlich von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) trainiert. Für die verschiedenen Einsätze verfügt santé24 über spezifische telemedizinische HTC-Leitlinien, die von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürichs bewilligt wurden.

Ärztlich angeleitete Untersuchung vor Ort

Silke Schmitt Oggier, medizinische Leiterin von santé24, erklärt den Ablauf: «Wenn eine Ärztin von santé24 eine für Home Tele Care geeignete Verdachtsdiagnose stellt, bietet sie dem Patienten einen Besuch einer Pflegeexpertin APN an. Innerhalb von einer bis maximal vier Stunden ist die Pflegeexpertin APN vor Ort, beurteilt die Situation und untersucht den Patienten. Anschliessend sendet sie die erhobenen Daten an die behandelnde Ärztin, die diese in ihre Diagnosestellung einbezieht. Sie nimmt telefonisch Rücksprache mit ihr, um die weitere Therapie abzusprechen. Diese kann bspw. aus der Abgabe von Medikamenten, dem Verabreichen einer Infusion, dem Anlegen von Verbänden, dem Aufbieten der Sanität oder der Empfehlung für Spitex-Dienstleistungen bestehen.»

Patientenzufriedenheit steht im Vordergrund

«Der Nutzen für die Patientinnen und Patienten liegt auf der Hand. Sie erhalten eine qualitativ hochwertige und zeitnahe Behandlung bequem bei sich zu Hause. Im Idealfall lässt sich ein unnötiger Besuch beim Arzt oder sogar in der Notaufnahme vermeiden», sagt Jeanine Altherr, Pflegeexpertin APN bei Spitex Zürich.
«Auch für das Gesundheitswesen ergeben sich Vorteile», ist Oliver Reich, Leiter santé24, überzeugt. «Die telemedizinische Erstbeurteilung und Begleitung durch santé24 ermöglicht eine rasche Triage und situationsgerechte Zuweisung medizinischer Leistungen. Ausserdem werden Pflegeexpertinnen mit Masterabschluss ideal eingesetzt. Hausärzte und Notfalldienste werden von Konsultationen entlastet, bei denen die Anwesenheit einer Ärztin oder eines Arztes nicht zwingend notwendig ist.» Die Projektpartner erhoffen sich, dass dieser Ansatz auch einen senkenden Effekt auf die Kostensteigerung im Gesundheitssystem hat.

Während der einjährigen Pilotphase wird Home Tele Care bei SWICA-Versicherten in der Stadt Zürich getestet.

SWICA Gesundheitsorganisation
Generaldirektion
Römerstrasse 38
8401 Winterthur
www.swica.ch

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