Die HAW begrüsst «Home of Innovation» als neues Mitglied. Mit dem «Home of Innovation» haben Startups auf dem Rieter-Areal in Winterthur ein neues «Daheim». Jungunternehmen treffen dabei auf optimale Voraussetzungen für die Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen.
Die Winterthurer Startup-Szene wächst und wächst. Längst forschen ehemalige ZHAW-Studierende und andere innovationsbegeisterte Menschen in der Stadt an Produkten und Dienstleistungen von morgen. Nachdem besonders im Technopark im Winterthurer Sulzer-Areal in den letzten Jahren innovative und zukunftsversprechende Startups wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, entwickelt sich nun in Winterthur-Töss der nächste Hub für Jungunternehmer: Auf dem Gelände der Rieter, gleich neben der Bus-Endhaltestelle gelegen und nur einen Katzensprung von der Autobahn entfernt, ist in den letzten Monaten ein neues Zuhause für die Firmen von morgen entstanden. Damit soll künftig «Innovation im Kleinen und Grossen» gefördert werden, um gemeinsam die Zukunft mitzugestalten, wie die Gründer des Winterthurer «Home of Innovation» auf ihrer Webseite schreiben.
Flexibilität für die Startups
Einer der Gründer ist der Winterthurer Raphael Tobler. In der lokalen Startup-Szene und darüber hinaus ist er bekannt als Präsident des Entrepreneur Club Winterthur. Der Verein unterstützt junge Unternehmen auf ihrem Weg ab der Gründung und organisiert zahlreiche Events, die jährlich über 2500 Besucher anlocken. Tobler und anderen Mitstreitern ist es gelungen, innert weniger Monate mit dem «Home of Innovation» eine sowohl räumliche als auch konzeptionell völlig neue Alternative für Startups aus Winterthur und der Region aufzubauen. Die Idee nach einem neuen Zuhause geisterte schon länger in den Köpfen herum, wie Tobler sagt: «Wir haben immer wieder mit verschiedenen Eigentümern und Organisationen in Winterthur Gespräche geführt. Erst die Fläche auf dem Rieter-Areal hat uns als Ganzes überzeugt.»
Die Ambitionen sind gross: Startups sollen dort nicht nur an ihren Produkten und Dienstleistungen der Zukunft arbeiten – sie sollen durch die nahen Wege zu anderen Jungunternehmern als Ganzes gefördert werden. «Wenn Innovative zusammen essen und sich austauschen, entstehen dabei wertvolle Synergien, die am Schluss allen zugutekommen.» Dabei stehen den Startups nicht nur Büros zur Verfügung, sondern auch Sitzungszimmer und andere Räume für das Entstehen von kreativen Ideen. Natürlich dürfen kostenloser Kaffee für lange Nächte und Feierabend-Biere für kleine Feiern zwischendurch nicht fehlen.
Rieter als unkomplizierter Partner
Die Verhandlungen mit der Rieter Maschinenfabrik AG als Eigentümerin waren problemlos und konnten schnell abgeschlossen werden. Die Startup & Innovation Space AG, wie 
die Trägerschaft offiziell heisst, hat mit dem Winterthurer Textilmaschinenhersteller einen Mietvertrag unterzeichnet. Viele Details zum Umbau und dem späteren Betrieb liessen sich rasch und unkompliziert klären. «Es fühlte sich ein wenig an wie unter Freunden: Mal zahlt der eine ein Bier, mal der andere», vergleicht Tobler die Verhandlungen. Ähnlich unkompliziert hält es das «Home of Innovation» auch mit den Startups, von denen die ersten Mitte Dezember 2019 eingezogen sind: Alle haben langfristige Verträge, können aber auf eigenen Wunsch innerhalb von drei Monaten ausziehen. «Wenn ein Startup stark wächst und Bedarf nach deutlich mehr Platz hat, wollen wir der Expansion natürlich nicht im Weg stehen.»
Das «Home of Innovation» ist übrigens schon beinahe vollständig belegt: Anfang Januar werden weitere Startups einziehen, die restlichen folgen im März 2020. Damit werden schon kurz nach der Eröffnung 90 Prozent der verfügbaren Fläche belegt sein – und die regionalen Startups ein neues und innovatives Zuhause haben, indem Zukunftsideen von morgen gedeihen können. Weiteres Wachstum ist bereits in Planung: «Wir haben so viele Anfragen erhalten, dass wir bereits nach weiteren potenziellen Standorten Ausschau halten, die sich von den Räumen her eignen», sagt Tobler. Ob diese ebenfalls in Winterthur-Töss oder an einem anderen Ort in der Stadt sein werden, ist noch unklar.
Autor: Dominic Bleisch
