Innovation, Startups und HAW

23.09.20 22:00

Am Freitag dem 25.9.2020 findet in Winterthur die Startup Night 2020 statt. Die Initianten des Entrepreneur Club Winterthur haben wiederum ein spannendes Programm zusammengestellt  und stossen damit auf reges Interesse. Das kürzlich veröffentlichte Startup Magazin 2020 steht unter dem Motto «Winterthur auf dem Weg zum Hotspot für Startups und Innovation». Der Geschäftsführer der HAW, welcher Partner des Anlasses ist, wurde im Magazin zur Rolle von Innovation und der Zusammenarbeit zwischen Grosskonzernen und Startups interviewt.

Ralph Peterli HAW

Ralph Peterli, Geschäftsführer der Handelskammer und Arbeitgebervereinigung im Interview.

Die Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur (HAW) setzt sich für die lokale Wirtschaft ein: Startups werden in diesem Kontext immer wichtiger. Wir wollten mehr darüber erfahren und haben bei Geschäftsführer Dr. Ralph Peterli nachgefragt.

«Die Handelskammer Winterthur
nimmt bewusst Startups auf,
um die Kontaktbarriere zu senken.»

 

Die Handelskammer Winterthur berät in erster Linie Grossfirmen. Wie bedeutsam ist der Faktor Innovation für den Unternehmenserfolg?
Ralph Peterli: Erfolgreiche Innovation ist Zeichen für Fortschritt, sichert so die Weiterentwicklung, Arbeitsplätze und Konkurrenzfähigkeit. Innovation ist für jedes Unternehmen existentiell wichtig.

Ausgehend davon: Was sind die Vorteile von einem Grosskonzern im Vergleich zu einem Startup und umgekehrt?
Ressourcen sind grundsätzlich immer begrenzt. Grosskonzerne haben eine breitere Basis.
Demgegenüber können Startups durchaus agiler sein, da der Umsetzungsdruck noch grösser ist.

Was können Startups und Grosskonzerne voneinander lernen?
In Grossbetrieben sind Prozesse und Strukturen gewachsen und sie haben Erfolg bereits einmal bewiesen. Bei Vorhandensein von Schnittstellen wird die Kombination der gegenseitigen Stärken beiden Seiten nützen.

Wie und wann klopft ein Startup am besten bei einem Grosskonzern an und wie kann es eine Zusammenarbeit aufgleisen?
Startups müssen auf sich aufmerksam machen und aufzeigen, welchen konkreten Nutzen ihre Produkte und Dienstleistungen haben. Das geht einfacher, je besser man sich gegenseitig kennt. Die Handelskammer Winterthur nimmt deshalb bewusst auch Startups als Mitglieder auf, gerade um die Kontaktbarriere zu senken.

Aus der Warte der Handelskammer heraus: Was braucht es als Startup, um mit einem Grosskonzern eine Zusammenarbeit aufzugleisen?
Kompetenzen, die beide Seiten weiterbringen und natürlich auch Glück, den richtigen Support zu finden.

Die Handelskammer Winterthur setzt auf eine neue Cluster-Strategie sowie das Leitprinzip «Industrie 4.0». Was sind die zukünftigen Schwerpunkte und die strategische Ausrichtung
für den Wirtschaftsstandort Winterthur?
Der Technologiewandel beschleunigt sich und der internationale Konkurrenzdruck nimmt zu. Winterthur verfügt auch dank der Grossunternehmen über traditionell wichtiges Know-how und Technologie-Kompetenzen. Diese Ausgangslage wollten die Initianten der Cluster-Initiative nutzen und haben bewusst drei smarte Schwerpunkte gelegt: Machines, Energy, Health. Die Bündelung der lokal vorhandenen Kompetenzen in konkreten Projekten soll Arbeitsplätze in der Region halten und damit neues Steuersubstrat und Wohlstand schaffen. Wir wollen in den drei Clustern bewusst auch Startups fördern und ansiedeln.

In der Schweiz wird es immer schwieriger, wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben – laufend werden Geschäftszweige ins Ausland verlagert. Wo sieht sich die Handelskammer Winterthur und seine Mitglieder in 20 Jahren? Inwiefern wird sie sich verändern?
Traditionelle Blue Collar-Arbeitsplätze werden wohl zurückgehen. Engineering-, Forschungs-, Technologie- und IT-Unternehmen werden dagegen an Bedeutung gewinnen. Wir brauchen darum politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, damit diese Funktionen in der Schweiz bleiben. Dafür setzt sich die HAW heute und auch 2040 ein. Winterthur soll auch künftig ein attraktiver Standort für Technologieunternehmen sein.

Quelle: Interview von Angelika Bühler, veröffentlicht im Startup Magazin 2020, Seite 46

Weitere Informationen der HAW zur Clusterstrategie

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