Studie Wirtschaftsspionage in der Schweiz

11.02.20 15:04

Wirtschaftsspionage hat in den letzten Jahren weltweit zugenommen und kann gravierende Folgen haben. Wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Eine vom Nachrichtendienst des Bundes (NDB) bei der Uni Bern in Auftrag gegebene Studie bringt Licht ins Dunkel.

Hacker programing in technology environment with cyber icons and symbols

Bis vor kurzem lagen keine verlässlichen Daten oder Erkenntnisse zur Bedrohungslage in der Schweiz, zu den betroffenen Branchen oder zum Wissen der Firmen über Wirtschaftsspionage vor. Ebenso keine Daten zu Fallzahlen, Täterschaft oder tatsächlichen Schäden. Das Phänomen war schwer einzuschätzen, weil Angriffe in vielen Fällen unentdeckt bleiben oder Betroffene aus Angst vor Reputationsverlust davon absehen, Verdachtsmomente oder Spionagefälle zu melden. 

Im Rahmen des Präventions- und Sensibilisierungsprogrammes  "Prophylax" gab der NDB bei der Universität Bern eine Studie in Auftrag mit dem Ziel, die Bedeutung und das Ausmass von Wirtschaftsspionage in der Schweiz zu eruieren. Sie soll aufzeigen, welchen Risiken und Bedrohungen hiesige Unternehmen und Forschungsinstitute ausgesetzt sind, und die Schäden für die Schweizer Wirtschaft und Forschung untersuchen. 

Die Studie ist seit Januar 2020 abgeschlossen und publiziert. Sie kann als wegweisend betrachtet werden, da es sich einerseits um die erste wissenschaftliche Untersuchung der Schweiz zum Thema Wirtschaftsspionage handelt und weil die Auswahl der befragten Branchenvertreter repräsentativ für die Schweizer Unternehmens- und Hochschullandschaft ist.

Die Resultate der Forschungsarbeit ermöglichen es dem NDB, sein Präventions- und Sensibilisierungsprogramm "Prophylax" entsprechend anzupassen und neue Hilfestellungen  zu entwickeln. 

Haben Sie Fragen oder Rückmeldungen zur Studie? Herr Markus Kellenberger, Steuerungsverantwortlicher Spionageabwehr NDB, steht Ihnen gerne zur Verfügung.

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