Wie die Wirtschaft zum Erreichen der Klimaziele beiträgt

29.04.22 15:56

Viele Schweizer Unternehmen haben bereits Massnahmen ergriffen und gezeigt, dass sich Investitionen in einen geringeren Verbrauch fossiler Energien lohnen. Um die Zielsetzung mit Blick auf Netto-Null 2050 zu vereinfachen, haben economiesuisse und der WWF im Februar 2022 eine gemeinsame Initiative lanciert. Mit der Science Based Targets initiative (SBTi) kann sich jede Firma wissenschaftsbasierte Klimaziele setzen und selbst ausrechnen, wie schnell sie ihre Emissionen senken muss, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen.

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Proaktives Handeln im Hinblick auf die Netto-Null-Ziele

Kurzfristiges Denken mag dazu verleiten, Klimaziele auf die lange Bank zu schieben. Unlängst hat der Bund jedoch beschlossen, die Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken - Ähnliches gilt auch für die Stadt Winterthur, die die CO2-Neutralität bis 2040 anstrebt. Es ist absehbar, dass Unternehmen schon bald aufzeigen müssen, wie viele Treibhausgase sie derzeit ausstossen und wie sie die CO2-Neutralität erreichen wollen. Schweizer Wirtschaftsakteure haben deshalb ein Interesse daran, in diesem Bereich proaktiv tätig zu werden, da die Anforderungen für Unternehmen jeder Grösse steigen werden.

Unterstützung bei der Zielsetzung durch SBTi

Doch wie sollen Unternehmen konkret vorgehen? Die Erfahrung zeigt, dass viele Unternehmen, vor allem KMU, zwar handeln wollen, häufig aber zögern, weil sie nicht über das nötige Knowhow verfügen. Als Unterstützung für Unternehmen, die sich eigene Ziele zur Einsparung von Treibhausgasemissionen setzen wollen, haben economiesuisse und der WWF daher eine gemeinsame Initiative zur Förderung der Science Based Targets initiative (SBTi) lanciert. Mit SBTi kann sich jede Firma wissenschaftsbasierte Klimaziele setzen und selbst ausrechnen, wie schnell sie ihre Emissionen senken muss, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen. Die Unternehmen entscheiden dabei selbst, wie schnell und mit welchen Massnahmen sie ihre Emissionen über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren reduzieren und werden somit nicht vom Staat in die Pflicht genommen.

Erste Erfolge

Mittlerweile haben sich bereits über 70 Schweizer Unternehmen mit einem kumulativen Umsatz von mehr als 500 Milliarden Franken dieser Initiative angeschlossen. Egal ob für KMU oder für multinationale Unternehmen – es gibt gute Gründe, sich für SBTi zu entscheiden. Die folgenden drei gehören zu den wichtigsten:

  1. Firmen mit wissenschaftsbasierten Klimazielen können sich als Vorreiter positionieren und antizipieren bereits absehbare Berichterstattungspflichten.
  2. Sie bleiben attraktiv für Kunden und Investoren, zum Beispiel, indem sie den Partnern entlang der Wertschöpfungsketten bei der Emissionsreduktion helfen.
  3. Firmen mit ambitionierten Klimazielen sind Innovationstreiber, da sie sich frühzeitig mit der Dekarbonisierung des eigenen Unternehmens beschäftigen. So können sie lukrative Nischen besetzen, bevor diese zum Mainstream werden.
Mitmachen

Eine Anleitung, wie Sie bei der SBTi-Initiative mitmachen können, finden Sie in diesem Faktenblatt. Unklarheiten und erste Fragen klären sich am besten in einem kostenlosen Erstgespräch. Interessierte Unternehmen können sich online per Kontaktformular unter https://www.sustainableswitzerland.ch/sbti-anmeldung/ oder per E-Mail an sbti@go-for-impact.ch melden. Statements von SBTi-Pionieren in der Schweiz finden sie unter diesem Link.

Klimabewusste Wirtschaft

Die Wirtschaft ist sich ihrer Verantwortung beim Klimaschutz bewusst. Mit wissenschaftlich fundierten Zielen, wie sie von der SBTi definiert wurden, konkretisiert sie ihr Engagement für das Netto-Null-Ziel bis 2050 und unterstützt damit die langfristigen Klimapläne des Bundesrats. Vor allem aber zeigt sie, dass sie in der Lage ist, sich zur innovativsten und wirksamsten Kraft im Klimaschutz zu entwickeln.

 

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