Abstimmung vom 7. März 2021: Freihandel mit Indonesien - Gewinn für alle Vertragspartner

10.02.21 16:24

Die HAW hat sich mit Stephan Brugger, Head of Global Shipping & Trade Compliance, des Winterthurer Unternehmens Burckhardt Compression über die Bedeutung von Freihandelsabkommen im Allgemeinen und das Abkommen mit Indonesien im Speziellen unterhalten.

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HAW: Die Schweiz verfügt über ein ausgedehntes Netz an Freihandelsabkommen. Welche Bedeutung haben diese Abkommen für Burckhardt Compression?

Stephan Brugger: Die Freihandelsabkommen spielen für Burckhardt Compression eine wichtige Rolle, da sie uns gegenüber den Konkurrenten aus Ländern ohne Freihandelsabkommen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können und grössere Rechtssicherheit in diesen Ländern bieten. So können wir unseren Kunden in Ländern mit Freihandelsabkommen unsere Lösungen günstiger offerieren als die Mitbewerber indem wir unsere Leistung zu "landed costs" offerieren, neben dem Verkaufspreis also auch inklusive Transport- und Zollkosten. Wenn ein Freihandelsabkommen existiert, spart sich der Kunde gänzlich oder grösstenteils die Zollkosten, was je nach Land 10% und mehr des Verkaufspreises ausmachen kann.

 

Die EU ist die mit Abstand wichtigste Absatzregion für Schweizer Unternehmen. Warum braucht die Schweizer Exportwirtschat überhaupt ein Abkommen mit Indonesien?

Stephan Brugger: Für Burckhardt Compression sind viele Länder ausserhalb der EU wichtige Absatzmärkte. In unseren Fall sind dies beispielsweise China, Südkorea, Japan, Mittelmeerländer oder auch die USA. Die Schweiz verfügt glücklicherweise über ein Freihandelsabkommen mit den meisten dieser Länder.

 

Welche Vorteile entstehen für Sie als Unternehmen, wenn die Schweiz und Indonesien ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen unterzeichnen?

Stephan Brugger: Neben Zolleinsparungen bei Exportgütern sichern uns die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen das Recht auf geistiges Eigentum und bieten Rechtshilfe. Da Indonesien einer der weltweit grössten Exporteure von Flüssigerdgas ist, ist auch dieses Freihandelsabkommen für Burckhardt Compression von grossem Interesse. Der Einfuhrzoll von 5% wird gänzlich eliminiert und erhöht unsere Wettbewerbsfähigkeit signifikant.

 

Profitiert auch Indonesien vom Wirtschaftspartnerschaftsabkommen?

Stephan Brugger: Vom Freihandelsabkommen profitieren beide Länder. Denn indonesische Unternehmen können unsere Waren günstiger importieren. Dank der Kumulationsregeln wird es aber auch für uns attraktiver, indonesische Vorprodukte beim Bau unserer Kompressoren zu berücksichtigen.

 

Interview HAW / Burckhardt Compression

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