HAW Herbstversammlung 2025: Innovation, Agrarwirtschaft und Detailhandel in Winterthur

12.11.25 16:09

Am 04. November 2025 fand die diesjährige traditionelle Herbstversammlung der Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur (HAW) statt. Die Veranstaltung bot den Mitgliedern und Gästen einen spannenden Einblick in die lokale Innovationsförderung, die Agrarwirtschaft und den Detailhandel, abgerundet durch eine Führung im Volg-Verteilzentrum in Oberwinterthur.

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Eröffnung durch den HAW-Präsidenten
HAW-Präsident Thomas Anwander dankte Fenaco für die Gastfreundschaft und betonte die entscheidende Rolle der Logistik für das gesamte Wirtschaftsleben. In seiner Präsidialansprache fokussierte er auf die Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftslage und die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Zürich zu stärken:

  • Wirtschaftspolitisches Umfeld: Globale Unsicherheiten, insbesondere durch US-Zölle, beeinträchtigen die Stimmung und führen zu Investitionsverschiebungen. HAW befürwortet den Ausbau von Freihandelsabkommen, eine engere Zusammenarbeit mit Europa und den Aufbau alternativer Exportmärkte (Asien/Lateinamerika).

  • Wettbewerbsfähigkeit: Forderung nach Bürokratieabbau und Entschlackung von Vorschriften, um die Chancen der Digitalisierung besser nutzen zu können.

  • Steuerpolitik: Angesichts der hohen Unternehmenssteuerbelastung im Kanton Zürich plädierte Anwander für eine Senkung des kantonalen Steuerfusses für Privatpersonen und Unternehmen.

  • Abstimmungsempfehlungen: Klare Empfehlungen waren ein NEIN zum Vorkaufsrecht für Gemeinden und ein JA zur Mobilitätsinitiative (wegen leistungsfähiger Strassen für die Logistik).

Prämierung der besten Arbeit im Bereich «Smart Machines»
Ein Höhepunkt der Versammlung war die Verleihung des mit CHF 10'000 dotierten Preises für die beste studentische Arbeit im Bereich «Smart Machines» an Alan Lützelschwab und Kevin Gertsch. Der Preis wird jährlich von der HAW und der Johann Jacob Rieter-Stiftung (JJR) als Teil der privaten Winterthurer Cluster-Initiative vergeben.
Einreichungen für die Prämierung 2026 sind bereits offen; Einsendeschluss ist der 31. Juli 2026.

fenaco: Von der Erde auf den Tisch
Daniel Braun, Leiter Region Ostschweiz, stellte fenaco vor, eine Agrargenossenschaft mit einer 160-jährigen Geschichte. fenaco befindet sich im Besitz der LANDI und deren Mitgliedern, den Schweizer Bäuerinnen und Bauern.

fenaco unterstützt Landwirtinnen und Landwirte in der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen. Das Unternehmen gliedert sich in die vier Hauptgeschäftsfelder Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie. Mit Marken wie LANDI, Volg, AGROLA, und ERNST SUTTER deckt fenaco die Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Konsumenten ab. Der Nettoerlös 2024 betrug insgesamt CHF 7.288 Millionen. fenaco beschäftigt in der Stadt Winterthur rund 1'100 Mitarbeitende.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Innovation, wofür über CHF 1 Million pro Jahr investiert wird. fenaco setzt sich zum Beispiel auch für die Förderung von Smart Farming und zukunftsweisenden Technologien in der Schweizer Landwirtschaft ein.
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Volg: Frisch und freundlich im Dorf daheim
Die Präsentation von Volg durch Stefan Näf hob die Rolle des Unternehmens im Detailhandel hervor. Volg, bekannt unter dem Motto «frisch und fründlich», betreibt rund 595 Verkaufsstellen in der Schweiz. Zusammen mit Prima und TopShop umfasst das Verkaufsnetz 922 Verkaufsstellen.

Volg legt grossen Wert auf die Versorgung der Randregionen, teils sogar mit Kleinlaster- oder Helikopter-Einsätzen, um den Nachschub in Bergregionen zu sichern. Dies unterstreicht das Leitbild, lokal, kundenorientiert, schweizerisch, persönlich und informativ zu sein. Ein hoher Anteil des Frischeumsatzes (84%) wird mit Schweizer Produkten erzielt.

Im Anschluss an die Präsentationen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, bei einer Führung das Volg Verteilzentrum in Oberwinterthur kennenzulernen und einen direkten Blick hinter die Kulissen der Logistik zu werfen.

Ausklang
Die Veranstaltung endete mit einem feinen Apéro, der den Gästen und Mitgliedern die Gelegenheit für anregende Gespräche und Networking bot.

Wir bedanken uns herzlich bei der fenaco und Volg für die spannenden Einblicke und das grosszügige Gastrecht im Verteilzentrum! 

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