Smart Machines an den Start Up Nights

15.11.22 13:19

Der Entrepreneurclub Winterthur (ECW) organisierte am 3. & 4. November 2022 den grössten und wichtigsten Startup-Event der Schweiz in den Winterthurer Eulachhallen. Während zwei Tagen und auf über 6'000 Quadratmetern wechselten sich spannende Vorträge und lehrreiche Workshops ab. Weit über 100 innovative Startups präsentierten sich an Firmenständen. Die HAW nutzte die Plattform ihrerseits und organisierte einen weiteren Expertenroundtable im Rahmen der Clusterinitiative Smart Machines und öffnete diesen mit dem Ziel des Wissensaustausch für die Startup-Teilnehmer. Auf die Besucher warteten vier spannende Referate von Experten der ZHAW, Concircle, Almer und DeepImpact, die sich dem Thema ‘Mehrwert schaffen mit Smart Functions’ widmeten.

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Kurz nach 16 Uhr begrüssten HAW Geschäftsführer Ralph Peterli und Clustermanager Peter Anderegg die Gäste im Workshop Room «Shark» an den Startup Nights 2022. Thema des Abends lautete «Smart Machines - Mehrwert schaffen mit Smart Functions und Smart Services».

Wie generieren Smart Machines Mehrwert?

Den Einstieg ins Thema bereitete Dr. Jürg Meierhofer, Direktor des CAS Smart Service Engineering und MAS Industrie 4.0 an der ZHAW. Er sprach darüber, wie Smart Services überhaupt Mehrwert generieren. Für die Anbieter sei die Frage schnell beantwortet, so Dr. Meierhofer, da diese durch zwei «Währungen» bezahlt werden: Geld und Daten. Doch für die Kunden sei es oft schwierig, konkreten Mehrwert zu erhalten. Damit der technologische «Push» für die Kundschaft auch Mehrwert kreiere, bedarf es deshalb einem profunden Verständnis ihrer Bedürfnisse. Meierhofer veranschaulichte das an einem einfachen Beispiel: Um abzuschätzen, ob an einer Maschine eine Störung auftreten wird, rüstete man diese mit unzähligen Sensoren aus. Auf deren Basis wäre es möglich, eine Fülle an filigranen Steuerungssignalen auszusenden. Mechaniker John in der Montagehalle braucht all die Komplexität aber nicht. Er muss einzig wissen, wann er mit Werkzeugen eingreifen muss. So wurde ein pragmatisches rot/grün-Signal entwickelt, anstatt eines komplizierten Dashboards mit dutzenden KPIs.

Mehrwert durch Prozessoptimierung

Danach übernahm Amrit Khanna, Digital Process Architect bei der Concircle Schweiz AG. Als Systemintegrator wurde Concircle Schweiz bereits etliche Male mit der Aufgabe konfrontiert, mit Industrieunternehmen Anwendungsfälle für vernetzte Maschinen in der Produktion zu definieren und technisch umzusetzen. Khanna pflichtete dem Vorreferenten bei, dass die Frage nach dem Kundennutzen zentral sei und sah bei genauem Vorgehen grosses Potenzial in der Automatisierung und Prozessoptimierung. An einem Projekt im Rahmen von EuProGigant zeigte er danach auf, wie intelligente Spannmittel neue Möglichkeiten zur Optimierung in industriellen Prozessen entstehen lassen.

Mehrwert durch Innovation

Wichtig für die Cluster-Initiative ist auch der Austausch mit jungen Unternehmen. Als nächstes referierte Timon Binder vom Berner Startup Almer-Technologies, welche auch als Aussteller an der Messe aktiv war. Das Unternehmen wurde im Mai 2021 gegründet und ist auf dem Weg, die Bereiche Remote Assistance, Commissioning, Repairs und Trouble Shooting durch ihre Augmented-Reality (AR) Brille zu erobern. Die AR-Brille - Made in Switzerland - ermöglicht die Echtzeitübertragung von Objekten im Sichtfeld eines Arbeiters an Experten, wodurch Probleme so gelöst werden können, als ob der Experte direkt neben dem Arbeiter stehen würde. Binder gab bei seiner Präsentation auch Einblick in die Entwicklung des Produkts und die Learnings, so beispielsweise die Entscheidung, das Brillen-Design wegen ergonomischen Bedenken durch ein Kopfband zu tauschen.

Faszination künstliche Intelligenz

Als letztes sprach Christian Fehrlin, CEO und Inhaber von DeepImpact, zu den anwesenden Gästen. Die Winterthurer Firma ist führend im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Fehrlin beschrieb eindrücklich, in welchen Bereichen die KI heute bereits das tägliche Leben disruptiert und welche Anwendungen daraus für die Maschienenindustrie entstehen. Im Zusammenhang mit Smart Machines sieht er die KI als gute Möglichkeit, Prozesse zu optimieren – wie das beispielsweise bei Amazon der Fall ist, wo Roboter bereits einen grossen Teil der Logistik übernehmen. Die Herausforderung bleibe jedoch, so Fehrlin, wie mit den vielen Daten umgegangen wird, die durch Smart Machines generiert werden.

Nach den sehr inspirierenden Präsentationen bedankten sich Peter Anderegg und Ralph Peterli bei den Teilnehmern und diskutierten beim anschliessenden Apéro weiter. Die Referate der Veranstaltung vom 3.11.2022 sind für die Teilnehmer im geschützten Cluster-Bereich abgelegt.

 

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