Wahlen 2023: Perspektiven statt Wunschdenken

08.09.23 14:48

Die Schweiz braucht eine wirtschaftspolitische Ambition: «Wir wollen als Wirtschaftsstandort weltweit führend sein», betonte Christoph Mäder, Präsident von economiesuisse, am heutigen Tag der Wirtschaft. Anstelle von Grabenkämpfen und Wunschdenken braucht es im neuen Parlament Reformwille und Mut zu konkreten Lösungen. Gefragt ist eine Wirtschaftspolitik, die auf eine liberale und nachhaltige Marktwirtschaft hinarbeitet.

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Der Tag der Wirt­schaft in Zü­rich stand ganz im Zei­chen der eid­ge­nös­si­schen Wah­len 2023. Wel­che Wirt­schafts­po­li­tik braucht die Schweiz? Und wel­che Wei­chen müs­sen wir stel­len, damit die Schweiz auch in Zu­kunft über eine so­li­de und star­ke Volks­wirt­schaft ver­fügt? Chris­toph Mäder stell­te fest: «Die Schweiz ruht sich ak­tu­ell auf ihren Lor­bee­ren aus. Das ist ge­fähr­lich, denn Still­stand be­deu­tet Rück­schritt.» Was es brau­che, ist eine klare Am­bi­ti­on. Der Stand­ort Schweiz ist in vie­len Be­rei­chen spit­ze. Dass dies so bleibt, sind Mut und Re­form­wil­le ge­fragt. «Wir brau­chen in Bern Po­li­ti­ke­rin­nen und Po­li­ti­ker, wel­che die Ärmel hoch­krem­peln, die wirt­schafts­po­li­ti­schen Re­for­men mit Elan an­pa­cken und vor­wärts­ma­chen», be­ton­te Mäder vor rund 350 Gäs­ten aus Wirt­schaft, Po­li­tik und Ver­wal­tung. In der Eu­ro­pa­po­li­tik gelte es die «Bi­la­te­ra­len III» auf Kurs zu brin­gen sowie in­nen­po­li­tisch Rah­men­be­din­gun­gen für eine li­be­ra­le und nach­hal­ti­ge Markt­wirt­schaft zu ge­stal­ten. Dem in­ter­na­tio­na­len Trend in Rich­tung In­dus­trie­po­li­tik müsse wi­der­stan­den wer­den. «Wir sind über­zeugt, dass nicht se­lek­ti­ve Bran­chen­för­de­rung, son­dern Wett­be­werb In­no­va­tio­nen her­vor­bringt», so Mäder in sei­ner Rede.

Fajer Mushtaq, Co-Foun­der und CEO des Cle­an­Tech-Star­tups Oxyle AG, ging in ihrem Re­fe­rat auf die Er­folgs­fak­to­ren für junge Un­ter­neh­men ein. Als sie für ihr Stu­di­um an der ETH in die Schweiz kam, habe sie erst­klas­si­ge und of­fe­ne Rah­men­be­din­gun­gen an­ge­trof­fen – und damit idea­le Vor­aus­set­zun­gen, um aus einer Idee ein er­folg­rei­ches Ge­schäfts­mo­dell zu ent­wi­ckeln. Mit ihrer neu ent­wi­ckel­ten Lö­sung für die Ent­fer­nung von Mi­kro­ver­un­rei­ni­gun­gen im Ab­was­ser grün­de­te Fajer Mushtaq das Star­t­up Oxyle AG. Von der Schwei­zer Wirt­schafts­po­li­tik wünscht sie sich, dass diese auch in Zu­kunft auf in­no­va­ti­ons­freund­li­che Rah­men­be­din­gun­gen setzt. Bri­git­te Brei­sacher, CEO und In­ha­be­rin der Alp­nach Schrän­ke + Kü­chen AG, be­ton­te, dass die Wirt­schafts­po­li­tik in ers­ter Linie für die Un­ter­neh­men Hür­den ab­bau­en soll­te. Die klei­nen und mit­tel­gros­sen Un­ter­neh­men (KMU) seien heute mit vie­len Auf­la­gen kon­fron­tiert. We­ni­ger Re­gu­lie­rung und dafür mehr Ein­satz für das Er­folgs­mo­dell des dua­len Bil­dungs­sys­tems, so die Quint­es­senz von Brei­sacher. Dabei kämen wir nur dann voran, wenn wir ge­mein­sam Lö­sun­gen su­chen: «Für eine ge­sun­de, sta­bi­le und un­ab­hän­gi­ge Schweiz brau­chen wir Po­li­ti­ke­rin­nen und Po­li­ti­ker, die mit­ein­an­der Wege fin­den.»

Unter der Lei­tung von SRF-Mo­dera­tor Urs Gre­dig dis­ku­tier­ten im An­schluss die Spit­zen der vier Bun­des­rats­par­tei­en, wel­che po­li­ti­schen Bau­stel­len in der kom­men­den Le­gis­la­tur an­ge­packt wer­den müs­sen. Es de­bat­tier­ten Na­tio­nal­rat Tho­mas Ae­schi (SVP), Stän­de­rat Thier­ry Bur­kart (FDP), Na­tio­nal­rä­tin Mat­tea Meyer (SP) und Na­tio­nal­rat Ger­hard Pfis­ter (Die Mitte).

Die Gruss­bot­schaft der Lan­des­re­gie­rung über­brach­te Bun­des­prä­si­dent Alain Ber­set, Vor­ste­her des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern EDI.

Mitglied der Geschäftsleitung, Bereichsleiter Kommunikation
 

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