Digital Night in Winterthur

Von Digital Winterthur am 12.07.23 10:00

Erneut wurde Winterthur zur lebhaften Bühne digitaler Fragestellungen unserer Zeit. Am 8. Juni 2023 führt der Verein Digital Winterthur die bereits zweite „Digital Night“ durch. Diese entstand in enger Kooperation mit renommierten Partnern wie dem internationalen Beratungsunternehmen BOC Group, der bekannten ZHAW School of Management and Law sowie der lokalen Standortvermarktung House of Winterthur. Gemeinsam stellten sie sich der Chance, ein vielseitiges Herzstück unserer Ära zu diskutieren und voranzutreiben: Die Digitalisierung.

Bildquelle: Digital Winterthur

Die rund 100 teilnehmenden Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft, Forschung und Politik erlebten nicht nur einen angenehm schönen Sommerabend – sondern eine vielseitig gestaltete Event-Agenda bestehend aus Keynotes, aufschlussreichen Vorträgen und interaktiven Podiumsgesprächen. Unter der Moderation des Vorstandsmitglieds Andri Fabig von Digital Winterthur richtete sich die diesjährige Digital Night zwei ausgewählten Fokus-Themen: Geschäftsprozessoptimierung und Smart Health.

Vorerst bildete ein leichter Apéro einen einladenden Auftakt für ein Programm, welches punkto thematischer Aktualität und Relevanz keine Wünsche offen liess. Den ersten Tiefgang leiteten Dr. Felix Meentken, BPM-Experte und Leiter der Project Operations der BOC-Group, sowie Dr. Björn Scheppler, Senior Research Assistant und Studiengangsleiter aus der Fachstelle für Prozessmanagement und Informationssicherheit, ein. Sie präsentierten mit fundiertem Fachwissen ausgestattet wertvolle Erkenntnisse einer eigens erarbeiteten und erst kürzlich veröffentlichten Studie zum Stellenwert von Geschäftsprozessmanagement (oder auch: Business Process Management / BPM) in der Schweizer Unternehmenslandschaft.

Die Studie über das Geschäftsprozessmanagement zeigt auf, dass dieser Bereich von einer einstigen Randdisziplin zu einem zentralen Bestandteil in Schweizer Unternehmen gewachsen ist. Die zunehmende Professionalisierung und der Einsatz spezialisierter BPM-Tools anstelle von generischen Zeichentools spiegelt sich dabei wider. Trotz einigen Herausforderungen, wie Ressourcen- und Personalmangel, erkennen Unternehmen die zentrale Bedeutung der Prozessdokumentation. Allerdings bleibt das Potenzial von BPM-Methoden zur Steuerung und Optimierung noch unvollständig ausgeschöpft. Ein wachsender Trend ist die Prozessautomatisierung, die für viele Unternehmen zu einem Investitionsschwerpunkt geworden ist.

Die unterschiedlichen Sachverhalte wurden durch ein anschliessendes Podiumsgespräch weiter behandelt. Dabei wurde das genannte Duo Meentken / Scheppler durch einen weiteren Digitalisierungs-Experten, in der Person von Jean-Claude Rühle des Stadtwerks Winterthur, ergänzt. Da die diskutierten Inhalte beim Publikum grossen Anklang fanden, führten viele individuelle Diskussionen weit in den nachfolgenden Flying-Dinner hinein.

Da die Themen Geschäftsprozessmanagement und Smart Health direkt mit drei strategischen Initiativen der Stadt Winterthur in Verbindung stehen, eröffnete der Stadtpräsident Michael Künzle den zweiten Teil des Abends gleich selbst ein. Als industriell geprägte Stadt mit geschichtsträchtigem Erbe wird sich Winterthur aktiv ihrer bevorstehenden Entwicklung als mindestens ebenso relevante Stadt der Zukunft stellen. Die drei Cluster-Initiativen Smart Machines, Smart Energy und Smart Health geben diesbezüglich Orientierung und Momentum, als Gesellschaft einen wirkungsvollen Schritt antreten zu können.

Das in Winterthur beheimatete Gesundheitsunternehmen Sanacare, ein führender Anbieter von medizinischen Gruppenpraxen in der ganzen Schweiz, findet somit optimale Bedingungen zur Präsentation ihres (realen) Showcases „Praxis der Zukunft“ vor.

Entlang eines rundum angesetzten Umbaus des gesamten Welle 7 Gebäudes des Hauptbahnhofs in Bern ergriff Sanacare die Chance, des in der Hauptstadt ansässigen Standorts ihres Praxisnetzwerks eine vollständig neue DNA zu verpassen.

In Kooperation mit dem Institut für Gesundheitsökonomie der ZHAW entstand ein vollständig neu gedachtes Zentrum für Hausarztmedizin. Nebst digitalen Lösungen, wie eine automatisierte Bestell- und Ausgabeprozedur für Medikamente, bilden Aspekte wie Lean-Management oder Kaizen / Kanban wirkungsvolle Bestandteile einer zukunftsträchtigen Gesamtlösung (Link zu weiterführenden Informationen der Fachhochschule).

Die Kund*innen werden dabei stets ins Zentrum des alltäglichen Handelns sämtlicher Mitarbeitenden der Praxis gesetzt. So können Patient:innen unter anderem von erhöhter Privatsphäre, verkürzten Laufwegen, gesamtheitlicher Betreuung und generell stark bemerkbaren Zeitersparnissen bei Praxisbesuchen profitieren.

Neben bisher vor allem „intern“ gerichteten Optimierungen innerhalb dieser Praxis, entwickelt Sanacare mit steigender Intensität auch an der „externen“ Schnittstelle zwischen dem medizinischen Personal und ihrer Kundschaft – was sich insbesondere bei längerfristigen Behandlungen im Bereich des „Chronic Care Managements“ positiv bemerkbar machen wird.

Eine wiederum lebhaft geführte Podiumsdiskussion zeigte weiter eindrücklich auf, in welch einem herausforderndem Spannungsfeld sich unser Gesundheitswesen – generell, sowie natürlich auch in digitalen Themen – unverändert befindet. In Ergänzung zu Dr. med. Adrian Göldlin gesellten sich Dr. Daniel Fasnacht, Fellow und Program Director der Universität Zürich sowie Forscher und Berater zum digitalen Gesundheits-Ecosystem der Zukunft, sowie Stephan Kunz, CTIO und Geschäftsleitungsmitglied des Spitals Thurgau, als fachkundige Experten an die Seite des Moderators Andri Fabig.

Nach einem aufrichtigen Applaus des Publikums führte ein feines Flying-Dessert zu einem angenehmen Ausklang eines gemeinsam gestalteten Abends.

Digital Winterthur verfolgt eine offene Diskussion zu zukunftsgerichteten Themen der vielseitig stattfindenden digitalen Entwicklung. Werden Sie Teil davon und interagieren Sie mit dem Verein über seine Social Media Kanäle sowie die regelmässig stattfindenden Events. Die bevorstehende Zukunft der Eulachstadt gestalten wir am Besten gemeinsam.

#DigitalWinterthur #GemeinsamKommenWirWeiter

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Besserer Lehrabschluss mit Virtual Reality

Von ZHAW am 20.06.23 12:56

Virtuelle Lernumgebungen in der betrieblichen Ausbildung sind vielversprechend, zeigt eine aktuelle Studie der ZHAW und PH Zürich. Lernende aus der Elektrobranche haben sich auf ihre Abschlussprüfung zusätzlich mit Virtual Reality-Software vorbereitet und konnten sich um eine Schulnote verbessern. 

Bildquelle: ZHAW

Für viele Lehrbetriebe ist es schwierig, Berufslernenden genügend Situationen zu ermöglichen, in denen sie die vorgesehenen beruflichen Tätigkeiten erlernen und üben können. Die Anreicherung der betrieblichen Ausbildung mit technologiegestützten Erfahrungswelten auf der Basis von Virtual Reality (VR) ist deshalb vielversprechend. VR wird in der betrieblichen Ausbildung jedoch kaum systematisch angewandt, was unter anderem auf eine geringe Erfahrungs- und Forschungslage zurückgeführt werden kann. Daher wurde in einem gemeinsamen Projekt der ZHAW und der PH Zürich eine VR-Lernumgebung für angehende Elektrofachpersonen entwickelt und getestet. Die fachliche Expertise steuerten die Praxispartner:innen Bandara, BKW Building Solutions, das Elektrobildungszentrum Effretikon und der Berufsverband EIT.swiss bei. Gefördert wurde das Projekt von der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH).

Eine Schulnote besser dank Virtual Reality

Für das Projekt wurde von der ZHAW der Prototyp einer VR-Lernumgebung entwickelt, mit der Lernende die Prüfung einer elektrischen Installation in einer virtuellen Garage mit einer VR-Brille üben können. Das didaktische Konzept steuerte die PH Zürich bei. «Wir wissen, dass Lernende in komplexen technischen Abläufen – ob real oder virtuell – häufig stark gefordert und auf strukturierende Begleitung angewiesen sind. Deshalb haben wir die VR-Simulation mit einem Hilfs- und Fragesystem sowie mit Game-Elementen angereichert, um daraus eine wirksame VR-Lernumgebung zu machen», erklärt der Erziehungswissenschaftler Martin Berger von der PH Zürich.

In einer Feldstudie wurden die Leistungen von 68 Schweizer Montage-Elektriker:innen und Elektroinstallateur:innen im letzten Ausbildungsjahr vor und nach ihrer Prüfungsvorbereitung verglichen: 35 Lernende nutzten Virtual Reality zur Vorbereitung auf die praktische Prüfung, die anderen 33 Lernenden bereiteten sich mit klassischen Lernmethoden vor. Es zeigte sich, dass insbesondere die Montage-Elektriker:innen von der VR-Lösung profitierten. Sie konnten sich in der Abschlussprüfung um fast eine ganze Note steigern im Vergleich zu den Lernenden ohne VR. «Das Ergebnis hat uns sehr gefreut und unterstreicht das Potenzial von VR, die Chancengleichheit in der betrieblichen Grundbildung zu verbessern», fasst Co-Projektleiter Thomas Keller von der ZHAW School of Management and Law zusammen.

Bereicherung der betrieblichen Ausbildung

VR ermöglicht es den Lernenden, jederzeit und überall mit verschiedenen anspruchsvollen oder sogar potenziell gefährlichen praktischen Tätigkeiten zu lernen und zu experimentieren. Den Studienverantwortlichen ist es dabei wichtig zu unterstreichen, dass VR das Üben in der Praxis und den Kontakt mit den Ausbilder:innen keinesfalls ersetzen soll. «Wir sehen Virtual Reality-Lösungen als wertvolle Ergänzung in der beruflichen Grundbildung. Die Ergebnisse des Projekts weisen darauf hin, dass didaktisch fundierte virtuelle Erfahrungs- und Lernräume betriebliches Lernen unterstützen und dabei für den Aufbau beruflicher Handlungskompetenzen wirksam sein können», sagt Co-Projektleiterin Elke Brucker-Kley von der ZHAW School of Management and Law. Der Prototyp der VR-Lernumgebung wird momentan von der Firma Bandara für die über 300 Lernenden der Bauman-Kölliker-Gruppe weiterentwickelt.

Medienmitteilung «Besserer Lehrabschluss mit Virtual Reality»(PDF 276,7 KB)
Virtual Reality als Lernort für die berufliche Grundausbildung (DIZH Website)
 
Kontakt:
  • Elke Brucker-Kley, Senior Research Associate, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 66 85, E-Mail elke.brucker-kley@zhaw.ch
  • Dr. Martin Berger, Erziehungswissenschaftler und Dozent, Pädagogische Hochschule Zürich, Telefon 043 305 61 05, E-Mail martin.berger@phzh.ch
  • Valerie Hosp, Kommunikation, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 40 68, E-Mail valerie.hosp@zhaw.ch
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6. Konferenz Perspektiven mit Industrie 4.0: Digitale Ökosysteme

Von ZHAW am 15.06.23 11:57

Am 31. Mai 2023 organisierte die ZHAW eine Konferenz zum Thema Perspektive mit Industrie 4.0: Digitale Ökosysteme. Der Event brachte Experten und Teilnehmer zusammen, um die Frage zu beantworten, wozu es digitale Business Ökosysteme braucht. Die Frage wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und so verschiedene Vorteile greifbar gemacht: Kundenbindung, Netzwerkeffekte und sogar eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. 


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Die Rolle von Smart Sensors

Von Ralph Peterli am 27.04.23 19:02

Die Smart Machines Expertenrunde der HAW vom 19. April 2022 ging der Frage nach, was Smart Sensors für Smart Machines leisten können. Cluster Manager Peter Anderegg begrüsste 20 Spezialisten von Gross- und Kleinunternehmen sowie Vertreter aus Wissenschaft und Politik im Proof of Conept Lab in Winterthur.

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Neues HAW-Mitglied: Noser Engineering AG

Von Noser Engineering am 24.04.23 12:55

Wir begrüssen Noser Engineering als neues Mitglied der HAW Winterthur. Das Unternehmen ist ein renommierter IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Winterthur, der seit über 35 Jahren innovative und massgeschneiderte IT-Lösungen für Kunden aus Industriebranchen anbietet.

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Sind Sie sicher vor Cyberangriffen?

Von IHK St.Gallen-Appenzell am 20.04.23 12:13

Die Digitalisierung der Wirtschaft schreitet stetig voran, bietet grosses Potenzial für Effizienzsteigerungen und ist für die Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar. Der Anschluss ans Internet birgt aber auch Gefahren. Unternehmen sollten sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Der Schutz der digitalen Infrastruktur ist Chefsache.

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Energiekosten im Unternehmen senken – mit Echtzeit-Daten

Von HAW Redaktion am 28.02.23 07:53

Steigende Energiepreise sind eine grosse Herausforderung für Schweizer Unternehmen. Nur wer jetzt handelt, bleibt wettbewerbsfähig. Die Lösung sind Echtzeit-Daten zum Stromverbrauch von Anlagen und Standorten sowie zur eigenen Stromproduktion eines Betriebs. Die Investition in eine solch innovative Lösung zahlt sich sehr rasch aus.

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Cluster Smart Machines auf Erfolgskurs

Von Amiel Schriber am 23.02.23 17:13

Der Cluster Smart Machines führte auch 2022 diverse Veranstaltungen zum Thema künstliche Intelligenz und Digitalisierung im Bereich Maschinenindustrie durch. Auf grosse Resonanz bei den Firmen stiessen Experten-Roundtables, bei denen Ingenieure, Entwicklungsverantwortliche etablierter Industrieunternehmen, Startups und Fachhochschulexperten ihr Wissen teilen konnten. Ergänzend entwickelt sich der individuelle Austausch im Netzwerk mit gegenseitigen Einladungen zu Firmenpräsentationen, zur Suche nach Raum, industriellen Partnern, Kapital oder Fachexperten.

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Bargeld ist wieder meistgenutztes Zahlungsmittel

Von ZHAW am 17.02.23 10:07

Der Abwärtstrend der Bargeldnutzung ist gestoppt. Rund jede dritte Zahlung in der Schweiz erfolgt in bar. Am meisten Geld wird aber mit der Kreditkarte ausgegeben. Das zeigt der aktuelle Swiss Payment Monitor der ZHAW und der Universität St. Gallen.

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Kistler setzt Wachstumskurs fort

Von Kistler Group am 08.02.23 18:15

Die Kistler Gruppe ist erneut auf Wachstumskurs: Mit 434 Millionen Schweizer Franken lag der Umsatz 2022 5,5 Prozent über dem Vorjahr. 2023 will das Unternehmen dank technologischer Innovationen und dem Ausbau des chinesischen Marktes zweistellig wachsen. Dabei orientiert sich der Messtechnik-Experte an den globalen Trends Digitalisierung, Nachhaltigkeit und E-Mobilität.

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