Schweizer Exportbranche bleibt trotz schwierigem Umfeld zuversichtlich

Von Switzerland Global Enterprise (S-GE) am 04.07.23 09:35

Die Exportstimmung der Schweizer KMU ist trotz des nach wie vor anspruchsvollen Umfelds wieder im Aufwärtstrend und liegt weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle. Die wichtigsten Absatzmärkte bleiben Europa und die USA, während auch China wieder mehr Beachtung findet. Daneben stehen die Golfstaaten, Indien sowie Lateinamerika weiter im Fokus. Die globalen Herausforderungen verschwinden nicht, bereiten aber etwas weniger Sorgen. An Bedeutung zulegen wird das Thema Nachhaltigkeit.

Schweizer Exportwirtschaft blickt zuversichtlich in die Zukunft (Foto: Christian Flierl)

Mit einem Anstieg von 60.5 auf aktuell 66.7 Punkte zeigt die Exportstimmung, die von Switzerland Global Enterprise in einer halbjährlichen Umfrage bei Schweizer KMU ermittelt wird, wieder einen Aufwärtstrend. Allen globalen Herausforderungen zum Trotz blicken die befragten Unternehmen deutlich positiver auf die kommenden Monate als noch vor einem halben Jahr: 59% rechnen mit einem Wachstum ihrer Exporte, 32% mit einer Stagnation, lediglich 19% Prozent mit einem Rückgang.  

Diese Zuversicht zeigt sich auch darin, dass die KMU mit den aktuell grossen Herausforderungen gut umgehen können. So stellen die Energie- und Rohstoffpreise im Vergleich zum Jahresbeginn «nur» noch 54% statt zuvor 73% der Firmen vor ernsthafte Probleme, während die Währungsrisiken noch 51% statt 61% der Unternehmen beunruhigen. 

Bei den Exportdestinationen hat China nach der Abkehr von seiner rigiden Corona-Politik wieder an Attraktivität gewonnen. Die wichtigsten Zielmärkte bleiben aber Europa sowie die USA, die hinter Deutschland und Frankreich auf Rang 3 liegen. Als weiterhin aufstrebende Märkte bestätigen sich die Golfstaaten, Indien und Lateinamerika. Daneben stehen auch Nordamerika und China auf dem Radar der expansionswilligen Unternehmen.  

Schliesslich zeigt die Umfrage, dass die Nachhaltigkeit auch in der Exportbranche immer wichtiger wird. Dabei stehen Umweltschutzvorgaben, Diversifikation der Lieferketten, Kreislaufwirtschaft sowie Transparenz und Rechenschaftspflicht im Zentrum. 

Alberto Silini, Senior Director Global Consulting stellt fest: «Die Schweizer KMU blicken zuversichtlich auf die nächsten Monate, weil sich unter anderem die Situation rund um die Energie- und Rohstoffpreise sowie die Währungsrisiken entspannt hat. Trotzdem werden die Herausforderungen nicht ausgehen. Eine davon ist die Nachhaltigkeit, die auch in der Exportwirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen wird – sowohl gesellschaftlich, als auch auf internationaler und länderspezifischer Gesetzesebene. In diesem Fall wird es entscheidend sein, Veränderungen als Chance zu sehen und proaktiv anzugehen. Denn: Auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Firmen verschaffen sich Wettbewerbsvorteile, gewinnen an Krisenresistenz und können gestärkt in die Zukunft gehen.» 

Sylvain Jaccard, Senior Director Market Western Switzerland erklärt: «Die Exportwirtschaft befindet sich in einem anspruchsvollen Umfeld. Trotzdem agieren die Schweizer Unternehmen erfolgreich und beeindrucken mit neuen Wachstumsstrategien. In Zeiten vielfältiger globaler Herausforderungen ist es zentral, dass sich KMU auf bewährte Absatzmärkte wie Deutschland, Frankreich oder die USA stützen können. Gleichzeitig stehen mit den Golfstaaten, Indien und Lateinamerika aktuell spannende neue Märkte im Fokus, die mit ihrem Potenzial für zusätzlichen Schwung sorgen können.»

Weitere Informationen zu den KMU-Exportperspektiven für das 2. Halbjahr 2023 finden Sie zum Download unter: www.s-ge.com/exportperspektiven

Videostatements zur aktuellen Exportstimmung von Alberto Silini, Senior Director Global Consulting und Sylvain Jaccard, Senior Director Market Western Switzerland sind hier verfügbar.

Für Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
Christine Cavigelli
Corporate Communications Manager
Tel. +41 44 365 53 14
ccavigelli@s-ge.com

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Die Schweizer Wirtschaft will die demografische Herausforderung anpacken

Von Medienmitteilung economiesuisse am 28.06.23 08:35

Die Schweiz befindet sich mitten in einem demografischen Umbruch, dessen Folgen nun immer deutlicher sichtbar werden. Jahr für Jahr steigen mehr Menschen altersbedingt aus dem Arbeitsmarkt aus, als an Jungen nachrücken. Die daraus entstehenden Probleme sind gravierend, wenn die Entwicklung weiterhin ignoriert wird. Die Wirtschaftsverbände haben heute in Bern eine Reihe von Lösungsansätzen vorgestellt.

Bildquelle: economiesuisse

Dank den geburtenstarken Jahrgängen («Babyboomer») hat die Schweiz in den letzten Jahrzehnten von einer demografischen Dividende profitiert. Der Volkswirtschaft stand eine steigende Zahl gut ausgebildeter Arbeitskräfte zur Verfügung, die viel zum Wachstum beigetragen haben. Diese Entwicklung ist nun ins Gegenteil gekippt. Die einheimische Erwerbsbevölkerung schrumpft, der Arbeitskräftemangel wird sich in den nächsten Jahren stetig weiter zuspitzen. «Selbst ohne weiteren Jobzuwachs würden bis zum Jahr 2040 kumuliert rund 431'000 Personen im Arbeitsmarkt fehlen», erklärte economiesuisse-Präsident Christoph Mäder heute in Bern. «Das sind rund 8 Prozent der heute erwerbstätigen Bevölkerung.»

Fachkräftemangel                    Zuwanderung

130'000 offene Stellen – und das ist erst der Anfang

Die negative Entwicklung hat bereits begonnen: «Rund 130'000 Stellen bleiben im Moment offen – diese Tendenz ist zum grössten Bremsklotz für die Schweizer Wirtschaft geworden», so Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt. Eine der vielen Branchen, die das zu spüren bekommt, ist die Textilindustrie. Gemäss Carl Illi, Präsident von Swiss Textiles, ist es schon heute enorm schwierig, frei werdende Stellen neu zu besetzen. Auch Jugendkampagnen und Lehrgänge für Quereinsteiger würden nicht ausreichen, um das Problem zu lösen. Die demografische Wende sorgt aber nicht nur auf dem Arbeitsmarkt für Herausforderungen, sondern auch bei der Finanzierung der Altersvorsorge. Allein mit den inländischen Erwerbstätigen liesse sich diese in Zukunft kaum noch finanzieren: Die Abgabenlast würde bis 2050 pro Kopf und Jahr um 2000 Franken ansteigen.

Zuwanderung ist Teil der Lösung

Solange die Schweiz ein Zuwanderungsland bleibt, fallen die Herausforderungen zumindest nicht ganz so gravierend aus. Insbesondere die Zuwanderung über die Personenfreizügigkeit, die zu rund 80 Prozent direkt in den Arbeitsmarkt erfolgt, hilft eindeutig. Die Wirtschaftsverbände engagieren sich deshalb auch künftig klar gegen Angriffe auf das erfolgreiche Modell der Personenfreizügigkeit. Doch die Zuwanderung allein reicht nicht aus, um die Herausforderungen zu meistern. Der Fokus muss insbesondere auch auf die Produktivität gelegt werden. Deren Erhöhung sorgt für höhere Löhne und damit auch für höhere Abzüge und Steuereinnahmen. Bedingungen dafür sind eine starke Forschung und Innovationstätigkeit, aber auch eine schlanke Regulierung. Es ist ein hohes Mass an unternehmerischer Freiraum nötig, um auch künftig die Wertschöpfung steigern zu können.

Inländisches Potential bestmöglich nutzen

Die Wirtschaft will ausserdem das inländische Arbeitskräftepotenzial noch besser nutzen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll weiter verbessert werden und es müssen Anreize geschaffen werden, damit ältere Personen länger im Arbeitsmarkt verbleiben. Zudem soll zwingend in der Schweiz arbeiten dürfen, wer hier eine Ausbildung absolviert hat. Die Wirtschaft fordert aber auch den Staat dazu auf, seinen Beitrag zu leisten: Das starke Stellenwachstum bei Bund, Kantonen und staatsnahen Betrieben bindet immer mehr Arbeitskräfte, die in der Privatwirtschaft fehlen.

 

Leiter Newsroom und Senior Projektleiter Kommunikation & Kampagnen
 

Medienmitteilung 26.06.2023, economiesuisse

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Ein wichtiger Energiespartipp für Unternehmen: 0848 444 444 anrufen

Von Schweizer Eidgenossenschaft am 27.06.23 09:17

Die Energieversorgungslage in der Schweiz ist derzeit stabil und weniger angespannt als letzten Herbst. Kurzfristig ist die Versorgungssicherheit gewährleistet, aber diese Situation kann sich schnell wieder ändern: Der Bund geht davon aus, dass der kommende Winter schwieriger wird. Deshalb ist ein sorgsamer Umgang mit Energie weiterhin sinnvoll.

Bildquelle: Schweizer Eidgenossenschaft

Nachdem der Fokus im letzten Winter auf schnell umsetzbaren Massnahmen für Energieeinsparungen lag, ist nun die richtige Zeit für den nächsten Schritt: die in Ihren Prozessen, Anlagen und Infrastrukturen vorhandenen Energiesparpotenziale gezielt aufzuspüren und längerfristig zu nutzen. Der Bund stellt Ihnen auf nicht-verschwenden.ch/de/unternehmen von der Beratung bis zur Finanzierung verschiedene Angebote zur Verfügung, damit Sie die Energieeffizienz Ihres Unternehmens weiter optimieren können. Unabhängig von der Branche oder Grösse gibt es dabei für jedes Unternehmen die passende Energie-Lösung.

Sie möchten wissen, welche Massnahmen Ihr Unternehmen in den nächsten Monaten am besten angeht oder wie Sie finanzielle Unterstützung für deren Umsetzung erhalten können? Die Antworten auf diese Fragen erhalten Sie unter der Nummer 0848 444 444. Energiefachpersonen informieren Sie persönlich, neutral und kostenlos.

So funktioniert es: 0848 444 444 wählen, Anliegen mit Namen und Nummer hinterlassen. Sie werden innerhalb von wenigen Tagen von einer Fachperson kontaktiert. Sie können Ihre Anfrage auch per Formular senden.

Wir freuen uns, wenn Sie dieses Angebot wahrnehmen. Denn damit tun Sie nicht nur etwas für die Versorgungssicherheit der Schweiz, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit Ihres eigenen Unternehmens.

Freundliche Grüsse

Dr. Ralph Peterli
Geschäftsleiter HAW

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Weichen für die Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen sind gestellt

Von Medienmitteilung economiesuisse am 22.06.23 09:41

economiesuisse begrüsst, dass sich der Bundesrat bis Ende Jahr auf die Verabschiedung eines Verhandlungsmandats vorbereiten will. Wichtig ist nun, dass die noch offenen Punkte rasch geklärt werden. Für die Wirtschaft sind geregelte Beziehungen und Rechtssicherheit im Verhältnis mit der EU von essenzieller Bedeutung.

Bildquelle: economiesuisse

Der Bundesrat hat die Eckwerte für ein Verhandlungsmandat mit der EU verabschiedet. Diese bilden die Grundlage für die Fortsetzung der Gespräche mit der EU. Dabei hat der Bundesrat einen breiten Paketansatz gewählt: Es soll ein ganzes Paket aus Binnenmarkt- und Kooperationsabkommen verhandelt werden. Mit der Verabschiedung der Eckwerte für die Vertiefung der Gespräche mit der EU über ein neues Verhandlungspaket hat der Bundesrat einen wichtigen Schritt in Richtung einer späteren Aufnahme der Verhandlungen getan.

economiesuisse begrüsst den Paketansatz des Bundesrates. Dieser erlaubt, auch Lösungen bei den heute blockierten Dossiers wie etwa dem EU-Forschungsprogramm Horizon Europe und dem Erasmus-Programm zu finden. Mit Genugtuung nimmt economiesuisse zur Kenntnis, dass sich bei verschiedenen für die Schweiz wichtigen Dossiers, namentlich bei den staatlichen Beihilfen, der Unionsbürgerrichtlinie und den Flankierenden Massnahmen, Lösungen abzeichnen. Für die Schweizer Wirtschaft ist zudem wichtig, dass die noch offenen Punkte namentlich bei den Abkommen in den Bereichen Strom und Gesundheit so rasch wie möglich geklärt werden.

Der Bundesrat ist nun gefordert, die Sondierungen mit der EU noch in diesem Jahr abzuschliessen und bis Ende Jahr ein entsprechendes Verhandlungsmandat zu verabschieden. Aufgrund der ausführlichen Sondierungsgespräche wäre zu erwarten, dass die anschliessenden Verhandlungen zügig vorangehen können.

Klar ist: Die Zeit drängt. Ohne ein geregeltes Verhältnis mit dem wichtigsten Handelspartner der Schweiz und ohne Rechtssicherheit droht eine weitere Erosion des bilateralen Wegs zum Nachteil der Schweizer Unternehmen und mit schwerwiegenden Folgen für den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Kommunikation
 

Medienmitteilung 22.06.2023, economiesuisse

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Beat Schwab neuer Präsident House of Winterthur

Von House of Winterthur am 21.06.23 10:48

Ende Mai hat die Generalversammlung von House of Winterthur Beat Schwab zum neuen Vereinspräsidenten von House of Winterthur gewählt. Beat Schwab ist seit 2017 unabhängiger Verwaltungs-und Stiftungsrat und unter anderem als Präsident von Zug Estates Holding AG, der Raiffeisenbank Winterthur Genossenschaft sowie der Terresta Immobilien-und Verwaltungs AG, Winterthur tätig. Wir fühlen dem gebürtigen Basler im Kurzinterview auf den Zahn und wollen von ihm wissen, was er in seiner neuen Position erreichen möchte.

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Kommunale Mindestlöhne – das Lohndiktat kommt durch die Hintertür

Von SAV Schweizerischer Arbeitgeberverband am 20.06.23 13:12

Am vergangenen Abstimmungssonntag ist es gleich in zwei Gemeinden zu einer schwerwiegenden Premiere gekommen. Sowohl die Stadtzürcher als auch die Winterthurer Stimmbevölkerung hat sich für einen kommunalen Mindestlohn ausgesprochen. Mit diesen Entscheiden geht das jahrelange Tauziehen um die Mindestlöhne nun definitiv in die nächste Runde.

Bereits im Jahr 2014 wurde die Schweizer Stimmbevölkerung mit dem Thema Mindestlohn konfrontiert. Das Verdikt an der Urne war mehr als klar: Mit einem Nein-Anteil von über 76 Prozent wurde ein nationaler Mindestlohn deutlich verworfen. Wer damals dachte, das Thema sei mit diesem klaren Volksentscheid vom Tisch, hat sich jedoch getäuscht. Vielmehr verlagerten sich die Diskussionen auf eine andere föderale Ebene. So kennt die Schweiz inzwischen in mehreren Kantonen Mindestlöhne.

Die jüngsten Entscheide in Zürich und in Winterthur offenbaren die Strategie, welche linke Kreise beim Mindestlohn fahren: Wenn auf nationaler Ebene kein Erfolg zu verbuchen ist, bringt man die Forderungen auf kantonaler Ebene vors Volk. Wenn auch diesem Unterfangen das Scheitern droht, wird der kommunale Weg eingeschlagen. Diese Tendenz zu immer mehr regionalen Mindestlöhnen ist aus Sicht der Arbeitgeber aus mehrerlei Hinsicht besorgniserregend.

Ob kantonal oder kommunal: Ein regionaler Mindestlohn schwächt unweigerlich den hiesigen Arbeitsmarkt, denn es werden Stellen für niedrig Qualifizierte und Gelegenheitsjobs verloren gehen. Aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden etwa Menschen mit fehlender Ausbildung, mit eingeschränkter Leistung, mit Sprachschwierigkeiten, aber auch Studenten oder Wiedereinsteiger. Sie alle sind die ersten Verlierer der Einführung eines verordneten Mindestlohns. Eine Unternehmensbefragung der Universität Basel untermauert diesen Befund am Beispiel Basel-Stadt. So gaben viele Unternehmen an, dass sie bei der Einstellung von Personal zurückhaltender vorgehen und weniger Investitionen tätigen als noch vor der Einführung des Mindestlohns.

Ein solches Lohndiktat beeinflusst das ganze Lohngefüge in einem Betrieb. Eine Erhöhung der tiefsten Löhne wird unweigerlich alle darüber liegenden Löhne eines Unternehmens nach oben drücken. Darunter leidet die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Da die Höhe des Mindestlohns und dessen Geltungsbereich je nach Kanton und Gemeinde unterschiedlich sind, führen kantonale und kommunale Mindestlöhne unweigerlich zu einem Flickenteppich. Dies zeigt sich bereits an den beiden jüngsten Entscheiden. Während Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Winterthur künftig mindestens 23 Franken pro Stunde erhalten sollen, beträgt der Mindestlohn in der Stadt Zürich 23.90 Franken. Wie sich dies auf die Standortattraktivität auswirken wird und wie die Betriebe reagieren werden, wird sich erst noch weisen.

Fatal ist ein Lohndiktat – unabhängig ob national, kantonal oder kommunal – auch für die Berufsbildung. Wenn Ungelernte dank eines Mindestlohns in einem Beruf so viel verdienen können wie Gelernte, leidet darunter die Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung. Besonders schwerwiegend ist dies für junge Menschen, die vor der Berufswahl stehen und sich – geblendet von einem Mindestlohn – gegen eine Berufslehre entscheiden.

Eine weitere Verliererin regionaler Mindestlöhne ist die Sozialpartnerschaft. Im Schweizer Erfolgsmodell werden Löhne und weitere Regelungen aus gutem Grund auf betrieblicher oder sozialpartnerschaftlicher Ebene festgelegt. Mit der Einführung eines Mindestlohns verschiebt sich der Verhandlungsspielraum von den Sozialpartnern, die die verschiedenen Aspekte des Arbeitsvertrages gewichten, zu einer oftmals regulierungsfreudigen Politik. Diese politischen Eingriffe schwächen den flexiblen, anpassungsfähigen Arbeitsmarkt erheblich und setzen damit einen der wichtigsten Standortvorteile der Schweizer Wirtschaft aufs Spiel.

Medienmitteilung, 19.06.2023 SAV - Schweizerischer Arbeitgeber Verband

Kontakt: 
Daniella Lützelschwab
Ressortleiterin Arbeitsmarkt
luetzelschwab@arbeitgeber.ch

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Besserer Lehrabschluss mit Virtual Reality

Von ZHAW am 20.06.23 12:56

Virtuelle Lernumgebungen in der betrieblichen Ausbildung sind vielversprechend, zeigt eine aktuelle Studie der ZHAW und PH Zürich. Lernende aus der Elektrobranche haben sich auf ihre Abschlussprüfung zusätzlich mit Virtual Reality-Software vorbereitet und konnten sich um eine Schulnote verbessern. 

Bildquelle: ZHAW

Für viele Lehrbetriebe ist es schwierig, Berufslernenden genügend Situationen zu ermöglichen, in denen sie die vorgesehenen beruflichen Tätigkeiten erlernen und üben können. Die Anreicherung der betrieblichen Ausbildung mit technologiegestützten Erfahrungswelten auf der Basis von Virtual Reality (VR) ist deshalb vielversprechend. VR wird in der betrieblichen Ausbildung jedoch kaum systematisch angewandt, was unter anderem auf eine geringe Erfahrungs- und Forschungslage zurückgeführt werden kann. Daher wurde in einem gemeinsamen Projekt der ZHAW und der PH Zürich eine VR-Lernumgebung für angehende Elektrofachpersonen entwickelt und getestet. Die fachliche Expertise steuerten die Praxispartner:innen Bandara, BKW Building Solutions, das Elektrobildungszentrum Effretikon und der Berufsverband EIT.swiss bei. Gefördert wurde das Projekt von der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH).

Eine Schulnote besser dank Virtual Reality

Für das Projekt wurde von der ZHAW der Prototyp einer VR-Lernumgebung entwickelt, mit der Lernende die Prüfung einer elektrischen Installation in einer virtuellen Garage mit einer VR-Brille üben können. Das didaktische Konzept steuerte die PH Zürich bei. «Wir wissen, dass Lernende in komplexen technischen Abläufen – ob real oder virtuell – häufig stark gefordert und auf strukturierende Begleitung angewiesen sind. Deshalb haben wir die VR-Simulation mit einem Hilfs- und Fragesystem sowie mit Game-Elementen angereichert, um daraus eine wirksame VR-Lernumgebung zu machen», erklärt der Erziehungswissenschaftler Martin Berger von der PH Zürich.

In einer Feldstudie wurden die Leistungen von 68 Schweizer Montage-Elektriker:innen und Elektroinstallateur:innen im letzten Ausbildungsjahr vor und nach ihrer Prüfungsvorbereitung verglichen: 35 Lernende nutzten Virtual Reality zur Vorbereitung auf die praktische Prüfung, die anderen 33 Lernenden bereiteten sich mit klassischen Lernmethoden vor. Es zeigte sich, dass insbesondere die Montage-Elektriker:innen von der VR-Lösung profitierten. Sie konnten sich in der Abschlussprüfung um fast eine ganze Note steigern im Vergleich zu den Lernenden ohne VR. «Das Ergebnis hat uns sehr gefreut und unterstreicht das Potenzial von VR, die Chancengleichheit in der betrieblichen Grundbildung zu verbessern», fasst Co-Projektleiter Thomas Keller von der ZHAW School of Management and Law zusammen.

Bereicherung der betrieblichen Ausbildung

VR ermöglicht es den Lernenden, jederzeit und überall mit verschiedenen anspruchsvollen oder sogar potenziell gefährlichen praktischen Tätigkeiten zu lernen und zu experimentieren. Den Studienverantwortlichen ist es dabei wichtig zu unterstreichen, dass VR das Üben in der Praxis und den Kontakt mit den Ausbilder:innen keinesfalls ersetzen soll. «Wir sehen Virtual Reality-Lösungen als wertvolle Ergänzung in der beruflichen Grundbildung. Die Ergebnisse des Projekts weisen darauf hin, dass didaktisch fundierte virtuelle Erfahrungs- und Lernräume betriebliches Lernen unterstützen und dabei für den Aufbau beruflicher Handlungskompetenzen wirksam sein können», sagt Co-Projektleiterin Elke Brucker-Kley von der ZHAW School of Management and Law. Der Prototyp der VR-Lernumgebung wird momentan von der Firma Bandara für die über 300 Lernenden der Bauman-Kölliker-Gruppe weiterentwickelt.

Medienmitteilung «Besserer Lehrabschluss mit Virtual Reality»(PDF 276,7 KB)
Virtual Reality als Lernort für die berufliche Grundausbildung (DIZH Website)
 
Kontakt:
  • Elke Brucker-Kley, Senior Research Associate, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 66 85, E-Mail elke.brucker-kley@zhaw.ch
  • Dr. Martin Berger, Erziehungswissenschaftler und Dozent, Pädagogische Hochschule Zürich, Telefon 043 305 61 05, E-Mail martin.berger@phzh.ch
  • Valerie Hosp, Kommunikation, ZHAW School of Management and Law, Telefon 058 934 40 68, E-Mail valerie.hosp@zhaw.ch
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Die HAW prüft rechtliche Schritte gegen den Mindestlohn

Von Thomas Anwander am 18.06.23 17:31

Die Winterthurerinnen und Winterthurer haben sich heute für die Einführung eines städtischen Mindestlohns ausgesprochen. Die HAW hat sich bereits im Vorfeld der Abstimmung geäussert, dass sie keinen Grund sieht, die bewährte Zusammenarbeit der Sozialpartner durch städtische Vorschriften in Frage zu stellen und bezweifelt nach wie vor, dass Kommunen die Kompetenz dazu haben, da solche Regelungen gegen Bundesrecht verstossen. Die HAW wird dies nun auf dem Rechtsweg prüfen lassen.

 

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Dr. Alisa Rupenyan übernimmt die erste Stiftungsprofessur für KI an der ZHAW

Von HAW Redaktion am 16.06.23 10:50

Im Oktober 2022 kündigte der Rieter-Konzern zusammen mit der Johann Jacob Rieter-Stiftung an, eine Stiftungsprofessur für Industrial Artificial Intelligence an der ZHAW School of Engineering zu unterstützen. Dr. Alisa Rupenyan wird die neue Professur ab 1. September 2023 übernehmen. Sie wird Lehre und Forschung im Bereich neurosymbolischer Ansätze für industrielle Anwendungen der Künstlichen Intelligenz vorantreiben.

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6. Konferenz Perspektiven mit Industrie 4.0: Digitale Ökosysteme

Von ZHAW am 15.06.23 11:57

Am 31. Mai 2023 organisierte die ZHAW eine Konferenz zum Thema Perspektive mit Industrie 4.0: Digitale Ökosysteme. Der Event brachte Experten und Teilnehmer zusammen, um die Frage zu beantworten, wozu es digitale Business Ökosysteme braucht. Die Frage wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und so verschiedene Vorteile greifbar gemacht: Kundenbindung, Netzwerkeffekte und sogar eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. 


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